Trend verbreitet sich

"Blut, Schnittwunden" – Pausen-Spiel schockiert Lehrer

Was als harmloser Spaß in der Pause beginnt, endet oft mit blutenden Verletzungen: Ein gefährliches "Spiel" macht in den Klassenräumen die Runde.

Lea Strauch
"Blut, Schnittwunden" – Pausen-Spiel schockiert Lehrer
Bei dem "Spiel" werden Münzen mit voller Wucht gegen die Fingerknöchel geknallt.
"Heute"

Psychische und physische Gewalt wird in den österreichischen Schulen immer alltäglicher. Sogar Lehrer verlangen mittlerweile mehr Schutz. Denn: In vielen Gewalt-Situationen sind sie auf sich allein gestellt. Schulpsychologen fehlen an allen Ecken und Enden.

Dass die Gewaltsamkeit den Jugendlichen oft sogar schon Spaß macht, zeigt ein brutales "Spiel". Das macht offenbar aktuell in den oberösterreichischen Bildungseinrichtungen die Runde. Eine Lehrerin aus dem Großraum Linz, die anonym bleiben möchte, ist schockiert über die Pausenbeschäftigung ihrer Schüler.

Brutales Spiel wieder im Trend

"Die Kinder setzen sich in einem Kreis hin und legen die Hände auf den Tisch." Dabei machen sie eine Faust, sodass die Knöchel auf der Tischplatte liegen. Soweit noch unproblematisch. Dann wird es aber brutal: "Sie knallen sich mit voller Wucht Euro-Münzen auf die Finger", so die Pädagogin.

Das "Spiel" ist auch unter den Namen "Blutmünze" oder "Türkisch Roulette" bekannt und keine neue Erfindung: Auf YouTube sind rund 15 Jahre alte Videos zu finden, in denen Schüler die zweifelhafte Pausenbetätigung vorführen.

Schnittwunden und blutige Knöchel

Alle paar Jahre erlebt sie wieder einen Aufschwung. Nun scheint sich der nicht ungefährliche Zeitvertreib wohl wieder in Schulen durchzusetzen. Knallt die Münze auf die angespannten Finger, tut das erst einmal sehr weh.

Nicht unbeträchtlich sind aber vor allem die Verletzungen, die sich die Kinder dabei gegenseitig zufügen. „Die Knöchel bluten, und es entstehen Schnittwunden“, berichtet die Lehrerin. Auf den Münzen können sich außerdem Keime befinden, die Infektionen begünstigen.

7-Jähriger musste nackt in Papierkorb "machen"

Gewalt in Schulen ist aber nicht immer nur physisch – im Gegenteil. Kürzlich schockierte dieser Fall im Süden Wiens: Ein autistischer Bub soll von einer Mitschülerin erst dazu "überredet" worden sein, sich nackt auszuziehen.

Das reichte dem Volksschul-Mädchen aber noch nicht: Sie habe ihn laut der Erzählung eines Lehrers dazu gebracht, seinen Stuhlgang in den Papierkorb der Klasse zu verrichten.

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    iStock, Privat (Montage: "Heute")

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein gefährliches "Spiel" namens "Blutgeld" oder "Türkisch Roulette" verbreitet sich in oberösterreichischen Schulen, bei dem Schüler sich mit Euro-Münzen auf die Finger schlagen und dabei blutende Verletzungen erleiden.
    • Die zunehmende physische und psychische Gewalt an Schulen führt dazu, dass Lehrer mehr Schutz fordern, da sie oft auf sich allein gestellt sind und Schulpsychologen fehlen.
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