Noch vor Eisheiligen pflanzen?
Blumen, Gemüse – was jetzt schon raus darf
Wir verraten dir, welche Pflanzen vor den Eisheiligen bereits auf den Balkon und in den Garten dürfen – und mit welchen du noch warten solltest.
Endlich ist der Frühling mit seinen warmen Temperaturen da. Höchste Zeit, den Balkon aufzuhübschen und den Garten wieder in eine persönliche Wohlfühloase zu verwandeln. Doch so einfach ist es nicht, denn gerade rund um die Eisheiligen im Mai kann noch einmal richtig kalt werden und das vertragen nicht alle Pflänzchen.
Was jetzt schon raus darf und was man bereits ohne Gefahr anpflanzen kann und welche Gewächse noch warten müssen, weiß René Pollroß, Gartenleiter in der Arche Noah.
Die Eisheiligen sind eine Wetterregel aus der Bauernregel-Tradition in Mitteleuropa, die auf historische Beobachtungen zurückführt. Sie beschreibt eine Periode im Mai, während der es oft zu einem letzten Kälteeinbruch kommt, bevor die Temperatur dauerhaft steigt. Diese Tage gelten als kritisch für die Landwirtschaft, da Frost zu dieser Jahreszeit junge Pflanzen und Blüten schädigen kann. Die Bauern warteten deshalb die Eisheiligen ab, erst dann wurde angepflanzt.
Diese Pflanzen halten die Eisheiligen aus
Zu den Pflanzen, die Kälte vergleichsweise gut vertragen, gehören eine ganze Reihe von Blumen, darunter Stiefmütterchen, Ranunkeln, Tulpen, Primeln und Mohn. Doch auch das eine oder andere Gemüse kann bereits jetzt gesetzt werden: "Kohlarten, Frühsalate, aber auch Radieschen, Spinat, Rettich und Augenbohnen halten tiefere Temperaturen gut aus", sagt Pollroß.
Die Eisheiligen
Gemäß Beschreibungen in der Literatur fallen die Eisheiligen in Mitteleuropa auf die Tage vom 11. bis zum 14. Mai. Es sind die Namenstage von Mamertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius. Als Abschluss dieser Kaltphase wird schließlich die Kalte Sophie vom 15. Mai genannt. Nach den Eisheiligen soll der Frost für die Landwirtschaft keine Gefahr mehr darstellen.
Unter den Kräutern dürfen hingegen beispielsweise schon Thymian und Majoran an die frische Luft ziehen. "Zumindest so lange es nicht friert", betont der Experte. Sollte es rund um die Eisheiligen doch noch einmal zu Frostnächten kommen, empfiehlt die Wurzeln der Pflänzchen in der Erde mit Vlies zu schützen oder auch im Gewächshaus in Sicherheit zu bringen.
Wer lieber auf Direktsaat setzten möchte, kann jetzt die Samen von Ringelblumen, Kornblumen, Dille, Petersilie, Karotten und Pastinaken in der Erde verstecken.
Unter den Trendpflanzen halten Olivenbäume laut Pollroß gut tiefere Temperaturen aus. Beim Eukalyptus gibt es verschiedene Arten, für gewöhnlich würden die meisten die Eisheiligen an einem geschützten Ort aber gut überstehen. Palmen seien hier schon etwas schwieriger, wobei es ebenfalls auf die Sorte ankomme. "Hanfpalmen halten sogar Minusgrade aus."
Mindestens 10 Grad Celsius
Während Tomaten noch ein bisschen residenter gegen Kälte sind, vertragen viele Gemüsesorten jedoch gar keinen Frost. "Alles, was unter Fruchtgemüse fällt, sollte nicht nach draußen gesetzt werden, solange die Temperaturen nicht konstant über 10 Grad Celsius bleiben."
Dazu zählen Paprika, Chilis, Kürbis und auch Gurken. "Frostempfindliches Gemüse stoppt bei großer Kälte sofort mit der Blüte und der Frucht." Wann es wirklich der richtige Zeitpunkt für diese Pflanzen ist, verrät einem allerdings das Bauchgefühl: "Die Eisheiligen sind ein super Orientierungspunkt, aber man sollte trotzdem zusätzlich auf sein Gefühl horchen. In den vergangenen Jahren hat sich bei den Wetterlagen einiges um rund zehn Tage nach hinten verschoben." Pollroß' Tipp: "Zeit lassen und auf den Wetterbericht achten."
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