Bitteres Blech! Wind-Farce kostet Kraft WM-Goldmedaille

Nach dem ersten Durchgang lag der 29-Jährige mit einem Satz von 102,5 Metern noch in Führung, Kraft griff nach seiner 14. Medaille bei Großereignissen. Doch die gab es nach einem höchst fragwürdigen zweiten Durchgang nicht. In einer von wechselnden Windverhältnissen geprägten Entscheidung segelte Kraft bei schlechten Bedingungen auf 99,0 Meter – Rang vier, 0,4 Punkte hinter den Top Drei. 

"Das ist sicher der bitterste WM-Moment. Es war ein cooler Wettkampf, ich bin stolz und zufrieden. Es muss alles zusammenpassen, das hat es ganz knapp nicht. Es tut weh, aber das hilft ja trotzdem nichts, schade", zeigte sich Kraft durchaus enttäuscht. "Das Quäntchen Glück war halt sicher nicht auf meiner Seite, es war brutal eng zusammen. Schnell wieder raus aus dem kurzen Tief und dann angreifen", gab sich der 29-Jährige bereits kämpferisch. 

Von Platz 13 zu Gold

Die Goldmedaille holte sich völlig überraschend der Pole Piotr Zyla, der seinen WM-Titel verteidigen konnte. Nach dem ersten Durchgang noch auf Platz 13 gelegen flog der Pole in der Entscheidung bei starkem Aufwind mit 105,0 Metern zum Sieg. Gefolgt von den beiden Deutschen Andreas Wellinger, der mit 102,0 Metern Zweiter wurde, 2,6 Punkte Rückstand hatte, und Karl Geiger (101,5 Meter), dem 4,1 Punkte zum Sieg fehlten.

Auch die weiteren Österreicher erwischten es nicht viel besser. Jan Hörl klassierte sich als zweitbester heimischer Springer auf Rang acht (96,0/101,0 Meter). Daniel Tschofenig wurde 14. (99,0/92,0 Meter). Michael Hayböck, zur Halbzeit als 15. in Lauerstellung, rutschte mit 93,0 Metern im zweiten Durchgang auf Rang 15 zurück. "Was war denn los?", fragte der Oberösterreicher überrascht im Auslauf. 

WM-Einzel, Normalschanze

1. Piotr Zyla (Pol) 261,8

2. Andreas Wellinger (Ger) 259,2

3. Karl Geiger (Ger) 257,7

4. Stefan Kraft (Aut) 257,3

5. Dawid Kubacki (Pol) 256,9

weiters:

8. Jan Hörl (Aut) 253,3

14. Daniel Tschofenig (Aut) 242,7

15. Michael Hayböck (Aut) 239,3