Burgenland-Wahl
ÖVP stürzt ab – und kann nicht mit FPÖ regieren
Nächste Wahl-Watsche für die ÖVP. Im Burgenland stürzt die Volkspartei um rund acht Prozent ab, auch eine blau-schwarze Regierung ist damit unmöglich.
Doppelt bitter gehen die Landtagswahlen im Burgenland für die ÖVP aus: Einerseits stürzte die Partei mit Spitzenkandidat Christian Sagartz bei der ersten Hochrechnung kurz nach 16 Uhr um mehr als acht Prozent auf 22,4 Prozent ab und muss sich vielleicht sogar mit dem dritten statt zweiten Platz hinter der FPÖ zufriedengeben, andererseits ist auch eine FPÖ-ÖVP-Regierung an SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil vorbei nicht mehr möglich.
Kurz vor 19 Uhr lag das vorläufige Endergebnis vor: SPÖ 46,4 % (-3,5), FPÖ 23,1 % (+13,3), ÖVP 22,0 % (-8,3), Grüne 5,7 % (-1,2), Neos 2,1 % (+0,2)m Liste Hausverstand 0,8 % (-).
Auch bei den Mandaten wird es für die Volkspartei bitter, die Zahl schrumpft von elf auf neun Sitze.
Fraglich war am Sonntagnachmittag noch, ob die FPÖ den zweiten Platz halten kann – sie lag nach der ersten Hochrechnung nur hauchdünn vor der ÖVP, die mit großen Verlusten bei 22,4 Prozent landete. Die Schwankungsbreite betrug kurz nach 16 Uhr noch +/-1,5 Prozent, die Kräfteverhältnisse konnten sich also noch bis zum Vorliegen eines vorläufigen Endergebnisses ändern.
Nichts zu rütteln gab es allerdings am Platz 1: Die SPÖ mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil landete bei 46,7 Prozent und damit ganz klar auf Platz 1.
ÖVP hofft auf Regierung mit SPÖ
"Die Veränderung, die wir wollten", sei nicht eingetreten, erklärte ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas in einer ersten Reaktion gegenüber dem ORF. Nun hofft man offenbar auf eine rot-schwarze Landesregierung, man stünde für Verhandlungen mit Doskozil bereit, hieß es.
"Die absolute Mehrheit der SPÖ ist zwar Geschichte, aber dennoch ist der heutige Tag kein guter Tag für die Volkspartei", so Fazekas. FPÖ (9 Sitze) und ÖVP (8 Sitze) kämen gemeinsam auf 17 Mandate, eines zu wenig, um eine Regierung bilden zu können.
Noch etwas weiter bergab ging es mit einer Hochrechnung um 16.30 Uhr, die Schwankungsbreite lag da nur mehr bei 1,2%: Platz 1: SPÖ mit 46,4 Prozent, Platz 2: FPÖ mit 23,1 Prozent, Platz 3: ÖVP mit 22,2 Prozent, Platz 4: Grüne mit 5,5 Prozent, Platz 5: NEOS mit 1,9 Prozent, Platz 6: Liste Hausverstand mit 0,7 Prozent.
Ab diesem Zeitpunkt zeichnete sich bereits ab: Die ÖVP fuhr am Sonntag ihr schlechtestes Ergebnis seit 1945 ein – bei der Wahlfeier machten sich niedergeschlagene Gesichter breit. "Es ist schade, dass die burgenländische Volkspartei trotz ihrer guten Arbeit und ihres engagierten Wahlkampfes einen Stimmenverlust hinnehmen muss", hieß es per Aussendung vom Generalsekretär der Volkspartei, Alexander Pröll.
Die Burgenlandwahl in Bildern
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Auf den Punkt gebracht
- Bei der Burgenland-Wahl konnte die FPÖ einen großen Erfolg verbuchen und ihr Ergebnis mit 22,8 Prozent mehr als verdoppeln, was ihr den zweiten Platz vor der ÖVP sicherte.
- Dies markiert einen bedeutenden Aufschwung für die Partei nach dem Ibiza-Skandal und dem Absturz auf 9,79 Prozent im Jahr 2020.