Österreich
Blackout – mit diesen Ausfällen rechnest du nicht
Bei einem Blackout wird die Stromversorgung auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Doch vielen ist nicht klar, was das eigentlich bedeutet.
Mit einer Versorgungssicherheit von 99,99 Prozent zählt die österreichische Stromversorgung zu den verlässlichsten der Welt. Doch hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. "Laut Bundesheer liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es in den nächsten fünf Jahren zu einem größeren, überregionalen Stromausfall in Österreich kommen wird, bei fast 100 Prozent. Es braucht Präventionsmaßnahmen und länderübergreifende Strategien, um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft gewährleisten zu können", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Der Handelsverband hat nun gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge (GfKV) einen umfassenden Blackout-Ratgeber für den Handel herausgegeben. Ein Blackout würde nicht nur zu einem großflächigen Stromausfall führen, sondern fast alle Infrastruktur- und Versorgungsleistungen betreffen.
Totalausfall bei Handy, Bankomat und Öffis
Im eigenen Haushalt wären vor allem Licht, Kühlgeräte und die meisten Heizsysteme betroffen. Auch Telefone und Handys würden über kurz oder lang nicht mehr laufen. Hilfe von außen wäre dann nicht möglich, da keine Notrufe abgesetzt werden können. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln oder Medikamenten wäre unterbrochen, da technische Systeme ausfallen und die Logistik zusammenbrechen würden. In den Städten wären Ampeln außer Betrieb, ein Verkehrschaos würde drohen. Auch der öffentliche Verkehr würde nicht mehr funktionieren.
Betroffen wären auf Dauer alle vernetzten, von der Stromversorgung abhängigen Infrastrukturen, wie zum Beispiel:
► Telefone, Handys, Internet, Bankomat und Zahlsysteme
► Tankstellen, Ampeln und Tunnel
► Bahnverkehr, viele Öffis, Aufzüge, Lifte und Hebewerke
Heimisches Stromnetz ist überaltet und überlastet
Anlass zur Sorge gibt laut der Broschüre auch das überaltete Stromnetz in Österreich. Im Wesentlichen stammt das Übertragungsnetz nämlich aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Seit damals ist nicht nur der Verbrauch stark gestiegen, unser Stromnetz arbeitet an seinen Leistungsgrenzen.
Darüber hinaus treten stärkere Schwankungen auf – auch mit derlei Problemen haben die Übertragungsnetze vermehrt zu kämpfen. Stimmen Stromproduktion und -verbrauch nicht überein und wird dieses Delta nicht geschlossen, kann es auch zu einem Blackout kommen.