Griff ins Gesicht
Bjelica nach Sane-Eklat: Keine Entschuldigung
Union-Berlin-Coach Nenad Bjelica hat bei der 0:1-Pleite gegen Bayern München die Nerven verloren, griff Bayern-Star Leroy Sane ins Gesicht.
Bei der 0:1-Pleite in der ausverkauften Münchner Allianz Arena verlor Bjelica in der 74. Minute die Nerven. Der ehemalige Austria-Trainer hob einen Ball, der in seine Coachingzone rollte, auf, gab ihn aber nicht sofort her, als Bayern-Star Leroy Sane zu ihm kam und das Spielgerät holen wollte. Stattdessen ließ Bjelica den Ball fallen.
Es kam zu einer Schubserei, letztendlich wischte der 52-jährige Union-Trainer dem Offensivspieler der Münchner ins Gesicht, sah dafür natürlich die rote Karte. Bjelica droht nun eine lange Sperre.
Bjelica will sich nicht entschuldigen
"Ich bin in meiner Coachingzone. Da kommt ein Ball zu mir. Den will ich holen und ihn Sane geben. Der hat mich geschubst, wollte schnell spielen. Ich habe dann reagiert, wie ich nicht reagieren sollte: mit meiner Hand auf seinem Gesicht. Das geht nicht in Ordnung. Dann ist auch Rot absolut in Ordnung", musste der Union-Trainer nach dem Spiel kleinlaut zugeben, fügte aber noch an: "Ich habe mich in meiner Coachingzone provoziert gefühlt."
Bjelica ließ im "Sky"-Interview nach dem Spiel derweil aufhorchen. Denn als der 52-Jährige gefragt wurde, ob er sich mehr bei Sane oder seiner Mannschaft entschuldigen müsse, meinte Bjelica kühl: "Nur bei meiner Mannschaft, das ist nicht zu tolerieren. Bei Sane nicht. Er kommt auf mich zu, um mich zu provozieren. Ich reagiere natürlich nicht so, wie ich es als Trainer müsste." Der Ex-Austria-Coach hat also keine Lust darauf, eine Aussprache mit dem 28-Jährigen zu suchen.
Dazu passt auch die Reaktion von Union-Neuzugang Kevin Vogt, der ebenso auch Sane in der Verantwortung sah. "Das ist ja auch Wahnsinn, mit dem Nachschlagen. Er will ihm ja den Ball geben. Ich will nichts schönreden, aber es war gut provoziert, es entschuldigt aber nichts."
Sane beruhigt
Sane hatte für ein vergleichbares Foul im Länderspiel gegen Österreich – er schubste Phillipp Mwene weg – ebenso Rot gesehen und wurde schließlich für drei Spiele gesperrt. "Ich bin bei so etwas nicht nachtragend und die Szene ist für mich schon wieder vergessen", versuchte der 28-Jährige gegenüber der "Sport Bild", die Aktion herunterzuspielen.