Viele Orte betroffen
Bitter – Supermarkt-Kette schließt beliebte Standorte
24 Stunden lang können Kunden in Selbstbedienungsläden einkaufen. Jetzt schließt eine Supermarktkette ihre Boxen. "Heute" erklärt den Grund.
Die Gesetzeslage ist eindeutig: In Oberösterreich dürfen Supermärkte nicht länger als 76 Stunden offen halten. Das ärgert Betreiber: Sie wollen rund um die Uhr geöffnet haben. Konkret sehen sie darin einen Verstoß gegen die Erwerbsfreiheit und den Gleichheitsgrundsatz.
Jetzt hat der Verfassungsgerichtshof entschieden: Selbstbedienungsboxen unterliegen – im Gegensatz zu Zigarettenautomaten – den eingeschränkten gesetzlichen Öffnungszeiten. In Folge schließt Unimarkt seine Uni-Box-Standorte in Oberösterreich.
Ziel der Unigruppe mit Sitz in Traun (Bez. Linz-Land) war, mit diesen Boxen vor allem im ländlichen Raum ihren Kunden Lebensmittel anzubieten. 2020 eröffnete das Unternehmen dieses Selbstbedienungskonzept.
In Österreich gibt es derzeit 17 Uni-Boxen, fünf davon in Oberösterreich: Dorf an der Pram, Wernstein (Bez. Schärding), Feldkirchen/Donau (Bez. Urfahr-Umgebung), Tabakfabrik Linz und Utzenaich (Bez. Ried im Innkreis). Konsumenten können dort nur mit Bankomatkarte oder App einkaufen.
Das sagt Unimarkt
Auf "Heute"-Nachfrage bestätigt eine Unimarkt-Sprecherin, dass alle 17 Uni-Boxen von der Schließung betroffen sind. Wird Kunden künftig ein alternatives Konzept angeboten? "Ja, wir verwenden das gewonnene Know-How sowie die Technologie für unsere Hybrid-Standorte." Hybrid bedeutet hier, dass man zu gewissen Zeiten mit Bedienung und zu erweiterten Zeiten mit Selbstbedienung einkaufen kann. "Allerdings nicht auf genau den Standorten der derzeitigen Uni-Boxen", so die Sprecherin.
Zuletzt wurden Unimarkt-Filialen in Uttendorf (Bez. Zell am See), Mattighofen (Bez. Braunau) und Straßwalchen (Bez. Salzburg-Umgebung) geschlossen. Als Gründe wurden Teuerung, Kaufzurückhaltung und gestiegene Kosten angegeben. Weitere Schließungen seien aktuell nicht geplant.
Preis-Explosion im Supermarkt
Achtung, Teuerung! Ein Preismonitor der Arbeiterkammer von Anfang Dezember 2023 bringt einen dramatischen Befund: Billigste Lebens- und einige Reinigungsmittel sind zwischen Dezember 2022 und Dezember 2023 um durchschnittlich 1,6 Prozent teurer geworden. Details und weitere Ergebnisse der Untersuchung sind hier zu finden.