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Bio-Lebensmittel sind kein Luxusgut
Sie haben sich den Ruf erarbeitet, sie wären nur etwas für Besserverdiener. Eine Studie zeigt, dass es nicht so sein muss.
Bei dem Wort "Bio" denkt man schnell an etwas Kostspieliges, das sich nicht alle leisten können und ein im Vergleich zu konventionell produzierten Produkten immer teurerer Lebensstil.
Die Natur- und Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund for Nature (WWF) widmete sich genau dieser Frage - jener nach der Leistbarkeit biologisch hergestellter Lebensmittel und verglich dazu unterschiedliche Warenkörbe. Sie kam zu dem Ergebnis, dass es möglich ist, den Anteil an Bio-Produkten zu steigern, ohne dass ein Preisanstieg die Folge ist.
Für die Studie wollte das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) wissen, woraus sich der durchschnittliche Wocheneinkauf einer vierköpfigen Familie zusammensetzen muss, um den Mittelwert von 119 Euro nicht zu überschreiten.
Sie fanden heraus, dass bei einer Steigerung des Bio-Anteils in der Nahrung um 70 Prozent, die Ausgaben sich nicht erhöhen. Ein Drittel der Produkte im Warenkorb waren Billigprodukte, zwei Drittel Markenprodukte. Das überraschte selbst Studienautoren. „Obwohl es Hinweise darauf aus anderen Studien gibt, hätte ich mit einem geringeren Bio-Anteil gerechnet", sagt Mitautor Martin Schlatzer.
Österreicher konsumieren wenig nach den Empfehlungen von Ernährungsgesellschaften und Gesundheitsministerium. Bio ist kein Luxus-Thema, sondern vielmehr die ungesünderen, nicht nachhaltigen Ernährungsweisen. Kauft man weniger Fleisch und mehr pflanzliche Lebensmittel, bleibt mehr Geld übrig. Das kann man dann in Bio investieren. Die Preise für das klassische Bio-Segment sind mittlerweile sogar gesunken. Nur bei Fleisch zeigen sich Preisunterschiede.
Mit hoher Qualität einkaufen, der Gesundheit etwas Gutes tun und dabei Treibhaus-Emissionen verringern ist also nur eine Frage der täglichen Entscheidung.
(GA)