Wintersport

"Bin kein Arschloch!" Fairplay-Geste begeistert Olympia

Eisschnellläufer Kai Verbij sorgt bei den Olympischen Spielen von Peking für Begeisterung. Nicht mit sportlichen Leistungen, sondern mit Fairplay. 

Heute Redaktion
Teilen
Kai Verbij begeistert mit einer Fairplay-Geste.
Kai Verbij begeistert mit einer Fairplay-Geste.
Imago Images

Der niederländische Eisschnellläufer ließ im Bewerb über 1.000 Meter seinem Konkurrenten Laurent Dubreuil den Vortritt. Dieser holte sich schließlich die Silbermedaille. 

Dabei zählte Verbij selbst zum großen Favoritenkreis über die 1.000 Meter. Allerdings realisierte der Niederländer schnell, dass seine Leistung nicht für einen Spitzenplatz reichen würde. "Meine erste 600 Meter waren okay, aber nicht mehr", meinte Verbij bei "Eurosport". Deshalb hatte der Niederländer auch ein Auge auf seinen Gegner. "Laurent war sehr schnell Ich war in einer Zwickmühle", erklärte der 27-Jährige. 

"Bin kein Arschloch"

Denn im Eisschnelllaufen wird jede Runde die Bahn gewechselt. Da Verbij selbst keine Top-Zeit lief, wäre der Niederländer seinem Konkurrenten beim Wechsel in die Quere gekommen. Binnen Sekunden fällte der Eisschnellläufer eine bemerkenswerte Entscheidung. Verbij bremste beim Verlassen der Innenbahn ab, machte den Weg frei für Dubreuil. "Ich dachte mir: Ich muss rausnehmen, sonst ruiniere ich sein Rennen. So ein Arschloch bin ich nicht", erklärte der Niederländer seine Fairplay-Geste. 

Der kanadische Konkurrent nützte die Fairplay-Geste, fuhr überraschend zur Silbermedaille. Hinter dem Niederländer Thomas Krol, der Gold holte. Havard Lorentzen aus Norwegen ergatterte Bronze. Und Verbij selbst rutschte ans Ende des Feldes zurück, wurde Letzter. "Ich bin nicht wütend, aber traurig darüber, dass es ausgerechnet jetzt passieren muss. So ist der Profisport, da kann ich nichts dagegen ausrichten", meinte Verbij zu seiner Leistung.