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"Bin jetzt 1x geflogen" – Klima-Flieger verteidigt sich

Dass der Klima-Aktivist Max Voegtli mit dem Flugzeug nach Mexiko und Paris reist, kommt bei einigen gar nicht gut an. Er sieht das Ganze weniger eng. 

20 Minuten
Der Klima-Aktivist Max Voegtli hat in einem Video Stellung zur Kritik an seiner Flugreise bezogen.
Der Klima-Aktivist Max Voegtli hat in einem Video Stellung zur Kritik an seiner Flugreise bezogen.
Screenshot/ZüriToday

Max Voegtli, seines Zeichens Sprecher bei der Klimaorganisation Renovate Switzerland, sieht sich wegen einer Reise nach Mexiko in der Kritik. Dass der junge Mann, der auch schon selbst an Blockade-Aktionen der Organisation teilgenommen hat, mit dem Zug nach Paris reist, obwohl diverse Zugverbindungen in die französische Hauptstadt bestehen, stößt bei einem Augenzeugen auf Unverständnis – Voegtli "predigt Wasser, aber trinkt Wein", so der Mann gegenüber "ZüriToday".

Jetzt hat Voegtli in einem Video Stellung zur Kritik an seiner Reise bezogen. "Ich bin jetzt einmal geflogen – aber ja, es ist mir klar, was ich für Privilegien habe", beginnt Voegtli sein Video. Er habe den durch die Reise verursachten CO₂-Ausstoß ausgerechnet und das Offset aufgeführt, das mache die Reise aber nicht ungeschehen.

"Fliege so wenig wie möglich und lebe vernünftig"

In Mexiko würden er und seine Begleitung nun zweieinhalb Monate mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen. Die Entscheidung, die Flugreise zu machen, habe er als Privatperson getroffen – mit gutem Wissen um den CO₂-Ausstoß. "Darum fliege ich auch so wenig wie möglich und achte darauf, dass ich so vernünftig wie möglich lebe", sagt Voegtli in seiner Videoantwort zu "ZüriToday".

Er würde auch anderen Bürgerinnen und Bürgern, die fliegen wollen, keinen Vorwurf machen. Angesichts der Wut in der Bevölkerung über seine Reise frage er sich aber, wo genau diese Wut bleibe, wenn es darum gehe, eine alternative Infrastruktur zu schaffen. Damit dürfte Voegtli etwa strengere Vorschriften bei Renovations- und Bauarbeiten meinen, beispielsweise erneuerbare Energien oder bessere Dämmungen.

Appell an Regierung

"Es ist nicht so, dass ich jede Woche nach London fliege." Er kämpfe für das Klima und für ein Handeln der Regierung. Zudem sieht Voegtli die Medien in der Verantwortung, stärker auf Klimaprobleme hinzuweisen. "Das heißt nicht, irgendwelche Privatpersonen am Flughafen zu fotografieren, sondern die Landesregierung aufzufordern, klare Maßnahmen zu formulieren, damit diese den Klimanotfall ausruft", schließt Voegtli seine Videobotschaft. 

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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