Gefahr beim Online-Dating

"Bin auf Öltanker" – Polizei warnt vor neuem Betrug

Auf der Suche nach der großen Liebe melden sich viele Menschen auf Online-Dating-Plattformen an. Die Polizei warnt nun vor einer neuen Betrugsmasche.

Oberösterreich Heute
"Bin auf Öltanker" – Polizei warnt vor neuem Betrug
Die Polizei warnt aktuell vor einer neuen Betrugsmasche beim Online-Dating. (Symbolbild)
Getty Images

Achtung, Reinfall! Benutzer, die sich auf Online-Dating-Agenturen angemeldet haben, sollten aufpassen, wie eine neue Analyse zeigt.

"Den unterschiedlichen internationalen Untersuchungen ist zu entnehmen, dass ein Großteil der betrogenen Personen älter als 60 Jahre und rund jedes siebte Dating-Portal unecht ist", erklärt Michael Eichinger von der Polizei Vöcklabruck.

Die Betrüger gehen immer gleich vor, um an Geld zu kommen. Beim Kennenlernen im Internet erzählen sie ihren Opfern ähnliche Geschichten.

In der Studie wurden die acht häufigsten Lügen zusammengefasst. Darunter kuriose Ausreden: "Ich bin auf einem Öltanker", "Ich bin auf einer militärischen Mission weit weg von der Zivilisation" oder "Ich kann dir beibringen, wie man sinnvoll Geld investiert".

Die acht häufigsten Schmähs von Betrügern
1. "Ich oder jemand aus meiner Familie ist krank, verletzt oder unschuldig im Gefängnis"
2. "Ich kann dir beibringen, wie man sinnvoll Geld investiert."
3. "Ich bin auf einer militärischen Mission weit weg von der Zivilisation."
4. "Ich brauche deine (finanzielle) Hilfe in einer wichtigen Angelegenheit."
5. "Wir haben uns zwar noch nicht getroffen, aber lass uns über das Heiraten sprechen."
6. "Ich bin zu einem großen Betrag Geld bzw. Gold gekommen und möchte mit dir teilen."
7. "Ich bin auf einer(m) Ölplattform/-tanker."
8. "Du kannst mir mit deinen privaten Bildern vertrauen."
Quelle: Bezirkspolizeikommando Vöcklabruck, Oberösterreichische Gesundheitsholdung

Hiebe statt Liebe

Besonders schlimm wird es, wenn Gewalt im Spiel ist. "Wir müssen immer wieder Frauen nach einer Vergewaltigung und Gewalttätigkeiten in der eigenen Wohnung in unserem Klinikum betreuen", mahnt Maria Fitzinger, Leiterin der Opferschutzgruppe im Salzkammergut Klinikum in Vöcklabruck zur Vorsicht. Sie empfiehlt , sich bei den ersten Dates immer an öffentlichen Plätzen oder in einem Kaffeehaus zu treffen.

Wir müssen immer wieder Frauen nach einer Vergewaltigung und Gewalttätigkeiten in der eigenen Wohnung in unserem Klinikum betreuen.
Maria Fitzinger
Leiterin der Opferschutzgruppe im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck

Frauenhelpline gegen Gewalt
Die Hotline 0800 222 555 berät rund um die Uhr, anonym und kostenlos.
Weitere Infos sind hier oder hier zu finden.
Die Organisation Exit-sozial kümmert sich ebenfalls um Opfer von Gewalt. 

Wie kann man sich am besten vor Betrügereien schützen? "Grundsätzlich sollte man Fremden gegenüber ein gesundes Maß an Vorsicht walten lassen und auf keinen Fall persönliche Informationen wie die Wohnadresse oder gar Bankdaten herausgeben", so Eichinger.

Dating-Profil gründlich anschauen

Der Beamte rät außerdem, vor einem persönlichen Treffen das Dating-Profil der unvertrauten Person gründlich zu recherchieren. Sieht eine Übereinstimmung der Daten oder Interessen zu gut aus, um wahr zu sein, entspreche sie meist nicht den Tatsachen und der oder die Unbekannte sollte besser gemieden werden.

Darüber hinaus appelliert Eichinger an Betroffene, sich unbedingt an die Polizei zu wenden. "Bei uns gib es Experten, die sich sensibel und vertrauensvoll um das Anliegen von Geschädigten kümmern."

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