Mutter & Sohn mit Behinderung

"Bin am Ende"– Frau und Kinder kurz vor Obdachlosigkeit

Vor fünf Jahren starb der Lebensgefährte von Hedi. Seither kämpft die Frau mit Behinderung, um ihr Haus nicht zu verlieren.
Sarah Marie Piskur
25.03.2025, 05:00

Eingebettet in eine malerische Landschaft, ganz im Westen von Niederösterreich, steht das Elternhaus von Hedi K. (Name geändert). Die Niederösterreicherin wuchs in dem Haus im Bezirk Amstetten auf und wohnt auch heute noch mit ihrem Sohn (30) und ihrer Tochter (27) darin.

Vor fünf Jahren starb plötzlich der Lebensgefährte von Hedi. Da begann für sie und ihre beiden Kinder ein täglicher Kampf um das Haus, begleitet von der ständigen Angst, ihr Zuhause zu verlieren. "Ich bin nur noch verzweifelt", erzählt Hedi im Gespräch mit "Heute".

Lebensgefährte fing Mahnungen ab

Das Problem: Vor etwa 20 Jahren nahmen Hedi und ihr Lebensgefährte einen Kredit bei einer Bank auf, die für Wohn- und Eigenheimkredite bekannt ist. Nach dem Tod ihres Lebensgefährten erfuhr Hedi, dass ihr Lebensgefährte die letzten beiden Raten nicht bezahlt hatte. "Die Mahnungen hat er abgefangen, ich habe das alles nicht gewusst. Ich habe ihm einfach vertraut", erinnert sich Hedi.

"Ich konnte mir nicht immer die ganze Kreditrate leisten, habe deshalb lange nur die Zinsen bezahlen können". Derzeit habe sie nur ein geringes Einkommen und auch ihre Tochter verdiene bei ihrer Stelle im Kindergarten nicht genug.

Sowohl Hedi selbst, als auch ihr Sohn haben eine Behinderung: "Mein Sohn hat eine schwere psychische Erkrankung. Er kann nicht arbeiten und auch nicht in ein Krankenhaus, weil er so sehr auf mich fixiert ist".

Hedi war selbst acht Jahre lang in einer Firma angestellt, kann nun aber wegen eines Bandscheibenvorfalls nicht mehr arbeiten. "Ich bin mit Krücken und Rollator unterwegs, anders geht es einfach nicht mehr".

"In einer Wohnung gehe ich ein"

Verzweifelt wandte sich Hedi mit ihrer Geschichte an die Redaktion. "Ich bin am Ende, keiner hilft einem, ich habe schon alles versucht". 130.000 Euro Schulden hat Hedi derzeit: "Zum Leben bleibt da kaum noch was und ich muss ja auch was essen".

Die Schuldnerberatung sage Hedi, dass sie ihr Elternhaus, in dem sie aufwuchs, verkaufen solle. "Aber eine Wohnung kostet ja auch was und in einer Wohnung, da gehe ich ein. Da will ich dann nicht mehr leben", erzählt Hedi bedrückt.

Im letzten Winter kam dann noch eine weitere Belastung hinzu. "Ich habe eine neue Heizung gebraucht, weil die andere komplett kaputt war" – ein weiterer finanzieller Rückschlag von mehreren Hundert Euro.

Das Haus zu behalten, stehe für sie und ihre beiden Kinder immer im Vordergrund. Derzeit macht sich aber ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont breit. "Der Bürgermeister hat mir jetzt geholfen, einen Termin bei einer anderen Bank zu bekommen", erzählt Hedi.

Ein kleiner Lichtblick, ihr Elternhaus doch noch behalten zu können, sei derzeit eine Umschuldung zur Raiffeisen Bank. "Da hatte ich jetzt einen Termin. Es ist noch alles offen, aber ich habe zumindest wieder etwas Hoffnung", so die Niederösterreicherin.

{title && {title} } SaPi, {title && {title} } 25.03.2025, 05:00
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