Wien
Bildungsdirektor Himmer: "Kein einziges Kind unbetreut"
20.000 Kinder drücken am Montag in Wien das erste Mal die Schulbank. Dabei werden sie neben Quereinsteigern auch von Studenten unterrichtet.
Am heutigen Montag starten das Burgenland, Niederösterreich und Wien in das neue Schuljahr. Um dem Mangel an Lehrkräften entgegenzuwirken, setzt Bildungsminister Martin Polaschek österreichweit auf Lehrer in Ausbildung und rund 600 Quereinsteiger. Laut dem Ministerium könne dadurch jede Unterrichtseinheit im neuen Schuljahr besetzt werden.
Die Wiener Bildungsdirektion beklagte zuletzt allerdings einen akuten Lehrermangel. Da mehr Lehrkräfte gebraucht werden, habe man in der Bundeshauptstadt auf kreative Lösungen gesetzt. So habe man beispielsweise Teilzeit-Lösungen geschaffen und Teamstrukturen geändert, wie der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer im Ö1-Morgenjournal erklärt. "Das war alles notwendig, da immer mehr Lehrer gebraucht werden, als in Österreich am Arbeitsmarkt da sind."
Kritik der christlichen Lehrergewerkschaft, dass mehr als 700 Kinder keinen Pädagogen zur Verfügung haben, lässt Himmer nicht gelten: "Kein einziges Kind ist unbetreut, jeder bekommt den bestmöglichen Unterricht."
Crash-Kurs für Quereinsteiger
Um in einer Klasse unterrichten zu dürfen, müssen Quereinsteiger künftig eine Art Crash-Kurs absolvieren, um die "wichtigsten Fakten des Schulsystems" mitzubekommen. Begleitend dazu muss eine pädagogische Ausbildung absolviert werden. "Das ist Pflicht", stellt Himmer klar. "Das ist ein Handwerk, das man genauso lernen muss wie jedes andere."
Fehlende Lehrkräfte wurden außerdem auch mit Lehrern in Ausbildung ersetzt. Dabei habe man laut Himmer passende Lösungen mit den Universitäten gefunden, um den Studenten neben ihrer Unterrichtstätigkeit den Studienabschluss weiterhin zu ermöglichen.