Wien
Bikini statt Kleid: Hier gehen Konzertbesucher baden
Mit seiner Badeoper "duck and listen!" macht Komponist Georg Nussbaumer Wiener Bäder zu Konzertbühnen. "Heute" war dabei und tauchte ab.
Mit Badetaschen "bewaffnet" trafen sich die Konzertbesucher Dienstagabend am Opernring in der Wiener City. Mit einem gecharterten Bus der Wiener Linien ging es dann gemeinsam mit den Musikern und Komponist Georg Nussbaumer zum Döblinger Bad. Dort wurde dann nicht nur vor, sondern auch in den Becken musiziert. Auch die Konzertbesucher konnten sich an dem lauen Sommerabend im Wasser abkühlen – und dabei in einen Klangteppich eintauchen.
Komponist Nussbaumer beschreibt das Konzerterlebnis im Bad so: "Wie der Protagonist in John Cheevers Buch ,The Swimmer’ zieht eine Gruppe von Musikern und Publikum von einer ,Wasserstelle’ zur nächsten. An insgesamt vier Badeorten performen die Musiker jeweils einen 20-minütigen Abschnitt meiner. Songs aus 1964, dem Erscheinungsjahr von 'The Swimmer', treffen hier auf opernhafte Elemente aus Richard Wagners 'Tristan und Isolde', kombiniert mit zeitgenössischen Mitteln und performativen Elementen. Treibgut der Love- und Flüssigkeitsstory 'Tristan und Isolde’ trifft auf sehnsüchtige Schnulzen. Sie begegnen vielleicht einer schwimmenden Tuba, einem Englischhorn im Gebüsch oder hören ein blutiges Herz schlagen: Liebeskomödie, Oper und Short Story mit garantiertem Badespaß und Hirschgeweihen“, so Nussbaumer.
Als Musiker mit dabei sind Catalina Paz, Marino Formenti, Sophie Notte, Stefanie Prenn, Stefan Hermüller, Robert Schwarz, Masao Ono und Franz Quirchtmayr.
Den Besuchern hat der erfrischend ungewöhnliche Musikabend jedenfalls gefallen. Nach dem Döblinger Bad wurde nach einer kurzen Busfahrt auch im Simmeringer Bad musiziert und geplantscht.
Für die Badeoper am 11. August gibt es noch Restkarten. Infos unter aiaia.at/duck-and-listen/