Polizei weiß nichts davon

Bezirk alarmiert! Polizeistation in Hernals vor dem Aus

Bezirkschef Jagsch warnt vor einer Schließung der Polizeistation Halirschgasse kurz nach der Wahl. Die Wiener Polizei will davon (noch) nichts wissen.

Christoph Weichsler
Bezirk alarmiert! Polizeistation in Hernals vor dem Aus
Dem Bezirk Hernals droht die Schließung einer Polizeistelle - SPÖ-Bezirksvorsteher Jagsch sieht Sicherheit in Gefahr.
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Die Polizeistation Halirschgasse in Wien-Hernals soll geschlossen werden – Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SP) schlägt Alarm und warnt vor einer drastischen Reduzierung der polizeilichen Versorgung im Bezirk. Laut Jagsch soll die Schließung nach der Nationalratswahl still und heimlich erfolgen und spricht von einem "Rückschritt für die Sicherheit und Lebensqualität im Bezirk".

Jagsch beruft sich dabei auf "sehr vertrauliche Quellen" aus den bestinformierten Polizeikreisen. "Das Personal in der Halirschgasse wurde über die letzten Jahre stetig abgebaut, und ab November soll nur noch ein einziger Polizist dort arbeiten", erklärt er. Jetzt sei es so schlimm, dass vier Fünftel der Bezirksfläche nicht mehr von Funkwägen abgedeckt seien, fügt Jagsch hinzu.

Polizei weiß nichts davon

Die Wiener Landespolizeidirektion (LPD) zeigt sich hingegen unbeeindruckt und weist die Gerüchte entschieden zurück. "Eine Schließung der Polizeiinspektion Halirschgasse ist vonseiten der LPD Wien zu dementieren. An der polizeilichen Versorgung in Hernals wird sich nichts ändern", lautet die offizielle Stellungnahme. Die PI Halirschgasse sei sogar eine der modernsten Inspektionen der Stadt und werde im Zuge einer Modernisierungsoffensive weiter verbessert.

Doch die Aussagen der Polizei lassen Raum für Spekulationen: Während die LPD die Schließung dementiert, scheinen die Warnungen des Bezirksvorstehers auf konkrete interne Informationen zu basieren, die den Beamten vor Ort vielleicht noch gar nicht vorliegen. "Die Signale, die wir bekommen, deuten ganz klar auf eine stille Reduktion hin", betont Jagsch.

"Wie sollen wir mit nur einer Polizeistation die Sicherheit garantieren?", fragt Jagsch verzweifelt. Schon 2004 sei die Polizeidienststelle in Neuwaldegg trotz massiver Proteste zugesperrt worden. "Damals wurde die Sicherheit nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet – droht uns jetzt das gleiche Schicksal?", so Jagsch weiter.

SPÖ fordert Klarheit

Jagsch bleibt alarmiert, trotz des Dementis. "Das Service wird immer weniger, das Personal ebenso. Ab November soll nur noch ein Polizist in der Halirschgasse tätig sein", so der Bezirksvorsteher. "Ein geregelter Polizeidienst ist so nicht mehr möglich." Er fordert eine Klärung der widersprüchlichen Aussagen und verweist auf die mangelnde Ausstattung und Personalreduzierung. "Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Sicherheit im Bezirk." Er fügt empört hinzu: "Was hat denn die Regierung in den letzten Jahren bitte gemacht?"

Volkspartei kontert: SPÖ verbreitet Fake News

Die Wiener Volkspartei weist die Behauptungen der SPÖ über eine mögliche Schließung der Polizeistation Halirschgasse als "Fake News" und Panikmache im Wahlkampf zurück. Sicherheitssprecher Hannes Taborsky betont, dass durch gezielte Investitionen die Sicherheitsinfrastruktur in den letzten Jahren deutlich verbessert wurde, und verweist auf die erfolgreiche Personaloffensive mit 600 neuen Polizeischülern im Jahr 2024. Bezirksparteiobmann Manfred Juraczka kritisiert die SPÖ für das Schüren von Angst und betont, dass die Polizeistation offenbleibt. Er fordert, dass die Sicherheit der Wienerinnen und Wiener oberste Priorität haben muss.

FPÖ fordert Ludwig zum Handeln auf

Die FPÖ-Bezirksparteiobfrau von Hernals, Ulrike Nittmann, kritisiert scharf die geplante Schließung der Polizeistation Halirschgasse und fordert Bürgermeister Michael Ludwig auf, für die Sicherheit im Bezirk zu sorgen. Angesichts der steigenden Kriminalität in Hernals sei es unverständlich, dass eine wichtige Polizeiwache geschlossen werden solle. Nittmann fordert mehr Polizeipräsenz auf den Straßen und ruft Jagsch auf, sich bei Ludwig und dem Innenminister für den Erhalt der Polizeistation einzusetzen. "Die Menschen in Hernals haben ein Recht auf Sicherheit," betont sie.

Runder Tisch als letzte Hoffnung?

Um die Situation zu klären, lädt Jagsch das Innenministerium und die Wiener LPD gerne zu einem Runden Tisch ein. Ziel sei es, die widersprüchlichen Informationen auf den Tisch zu legen und eine nachhaltige Lösung für die Polizeipräsenz in Hernals zu finden. "Die Menschen haben ein Recht auf Sicherheit. Es ist Zeit, dass alle Beteiligten sich zusammensetzen und die wahren Probleme angehen", so Jagsch abschließend.

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    • Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SP) warnt vor einer möglichen Schließung der Polizeistation Halirschgasse in Wien-Hernals nach der Nationalratswahl, was zu einer drastischen Reduzierung der polizeilichen Versorgung führen könnte
    • Die Wiener Landespolizeidirektion dementiert diese Gerüchte jedoch entschieden, während die Wiener Volkspartei und die FPÖ die Diskussion nutzen, um politische Forderungen und Kritik zu äußern
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