Rätselraten um Zukunft

Bezahlkarte für Asylwerber – auf einmal alles anders

Steht die Bezahlkarte "Social Card" in OÖ vor dem Aus? Bei einer Ausschreibung vom Bund wurde ein anderes Modell ausgewählt. So geht es jetzt weiter.
Oberösterreich Heute
31.01.2025, 05:00

Es war eine Entscheidung mit Ansage, jetzt sorgt sie für Diskussionen: Die "Social Card" – also die Bezahlkarte für Asylwerber – könnte in Oberösterreich bald Geschichte sein. Nach einer europaweiten Ausschreibung wurde ein anderer Anbieter für die Abwicklung gewählt. Man habe immer gewusst, dass sich auch andere Systeme bewerben, hieß es am Donnerstag aus dem Büro des zuständigen Landesrates Christian Dörfel (ÖVP).

"Müssen Entscheidung zur Kenntnis nehmen"

Zwar ist es nun nicht das in Oberösterreich verwendete System mit der "Social Card" geworden. Dass nun ein anderer Anbieter – die deutsche Firma Paycenter – auserkoren wurde, hieße aber nicht, dass das Projekt gescheitert ist.

"Diese Entscheidung müssen wir zur Kenntnis nehmen", so ein Sprecher zu "Heute". Bis auf weiteres bleibe man auf alle Fälle beim bestehenden System des Anbieters "Publk" aus Deutschland. Ausschließen wolle man einen Wechsel jedenfalls nicht.

Jetzt heißt es aber erst einmal abwarten. Denn: Wie es genau weitergeht, hängt auch von den Entwicklungen der Regierungsverhandlungen ab. Sollte es nämlich tatsächlich zu einer Systemumstellung kommen, sei noch nicht einmal fix, wann das passiert, heißt es.

Projekt nicht gescheitert

"Bis es auf Bundesebene eine Entscheidung gibt, machen wir weiter wie gehabt." Für nächste Woche sei aber bereits ein Treffen zwischen der Integrationsabteilung und dem Anbieter "Paycenter" geplant, so das Büro weiter. Bei einer Umstellung handle es sich im besten Fall um eine "reine Verwaltungsgeschichte". Eventuell müssten dann die Karten und Systeme ausgetauscht werden.

Die "Social Card" habe hierzulande seit Beginn im Juli schon große Erfolge gezeigt. Für einen Pilotbetrieb sei man schon sehr weit: 1.100 Asylwerber würden in OÖ bereits mit Karte zahlen – also fast jeder dritte.

"Unser Ziel bleibt das gleiche", stellt Integrations-Landesrat Christian Dörfel (ÖVP) klar. Heißt: Sozialmissbrauch verhindern und Verwaltung vereinfachen. "Wir halten daran fest, dass bis Ende des Jahres jeder Asylwerber in Oberösterreich seine Leistungen ausschließlich mittels Karte erhält."

{title && {title} } red, {title && {title} } 31.01.2025, 05:00
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