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Bewegendes Video zeigt Rettung der vier Dschungel-Kinde

In dem mit einem Handy aufgenommenen Video von der Rettung am Freitag sind die erschöpften Kinder zu sehen, das kleinste in den Armen eines Retters.

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    Nach mehr als 40 Tagen im Regenwald wurden die Kinder wohlbehalten aufgefunden.
    Nach mehr als 40 Tagen im Regenwald wurden die Kinder wohlbehalten aufgefunden.
    AFP

    "Ich habe Hunger" und "Meine Mama ist tot": Das waren die ersten Worte der vier vermissten indigenen Kinder, als sie 40 Tage nach dem Absturz ihres Flugzeugs im kolumbianischen Dschungel gerettet wurden. Das kolumbianische Fernsehen veröffentlichte am Sonntag bewegende Videoaufnahmen von dem Moment, in dem die Retter auf die Kinder stiessen. Die Geschwister hatten zunächst tagelang am Flugzeugwrack bei ihrer schwerverletzten Mutter gewacht, bis diese starb.

    In dem mit einem Handy aufgenommenen Video von der Rettung am Freitag sind die erschöpften Kinder zu sehen, das kleinste in den Armen eines Retters. Die Geschwister im Alter von einem Jahr, fünf, neun und 13 Jahren sehen ausgemergelt aus.

    "Meine Mama ist tot"

    "Das älteste Mädchen, Lesly, mit der Kleinen auf dem Arm, kam auf mich zugelaufen. Ich habe sie in meine Arme genommen. Sie sagte: 'Ich habe Hunger'", schilderte Nicolas Ordoñez Gomes im Interview mit dem staatlichen Fernsehen die ersten Augenblicke der Begegnung im Urwald. "Einer der beiden Buben lag auf dem Boden. Er stand auf und sagte zu mir: 'Meine Mama ist tot.'"

    Die Retter – Indigene wie die Kinder selbst – hätten ihm gesagt, "dass wir Freunde sind, von der Familie geschickt wurden, dem Vater, dem Onkel. Dass wir Familie sind", sagte Ordoñez Gomes. Der Bub habe nur geantwortet: "Ich möchte Brot und Wurst."

    Ein anderer Retter berichtete, dass das Team eine halbe Stunde vor der Entdeckung der Kinder eine Schildkröte gefunden habe. "Nach dem Glauben unserer Vorfahren kann man einen Wunsch äußern, wenn man eine Schildkröte findet, und dieser Wunsch wird in Erfüllung gehen." Er habe der Schildkröte gesagt: "Finde die Kinder."

    Mutter lebte nach Absturz noch

    Am 1. Mai war ein Kleinflugzeug mit den Kindern, deren Mutter und zwei weiteren Erwachsenen an Bord über dem Amazonas-Regenwald im Süden Kolumbiens abgestürzt. Die Kinder überlebten wie durch ein Wunder.

    Der Pilot und ein Indigenen-Anführer starben, die Mutter der Kinder, Magdalena Mucutuy, lebte nach dem Absturz noch vier Tage, wie nun bekannt wurde. Vor ihrem Tod sagte sie ihren Kindern, dass sie aufbrechen und nach Hilfe suchen sollten, wie Lesly nach Angaben ihres Vaters Manuel Miller Ranoque erzählte.

    Armee suchte Kinder

    Wochenlang durchkämmten indigene Suchmannschaften und die Armee unterstützt von Spürhunden den Urwald auf der Suche nach den Geschwistern. Dass die Kinder vom indigenen Volk der Huitoto oder Witoto trotz Gefahren wie Schlangen und Jaguaren wochenlang im Dschungel überlebten, verdankten sie der Führung und Entschlossenheit von Lesly und ihren Kenntnissen über den Amazonas-Regenwald.

    Nach ihrer Rettung wurden die geschwächten Kinder per Hubschrauber und Flugzeug nach Bogotá gebracht. Dort erholen sie sich in einem Militärkrankenhaus – weitgehend abgeschirmt von der Öffentlichkeit und den Medien. Nach Angaben ihrer Angehörigen sprechen sie "wenig". An die Aufnahme fester Nahrung muss sich ihr Körper langsam erst wieder gewöhnen.

    Kinder aßen Samen, Früchte, Wurzeln und Pflanzen

    Das Überleben der Kinder sei zurückzuführen auf "das Wissen und das Verhältnis zur natürlichen Umwelt, das ihnen bereits im Mutterleib vermittelt wird", erklärte die Nationale Organisation der indigenen Völker Kolumbiens. Die Kinder hatten sich demnach im Regenwald von Samen, Früchten, Wurzeln und Pflanzen ernährt, die sie als essbar identifizieren konnten.

    Dennoch wurde der Hunger übermächtig. Die letzten vier Tage vor ihrer Rettung rasteten sie am selben Ort. "Sie konnten nicht mehr", sagte der an der Suche beteiligte Henri Guerrero.

    Armeechef Helder Giraldo schrieb auf Twitter über die Rettung: "Etwas, das unmöglich erschien, ist gelungen." Staatschef Gustavo Petro schrieb den Erfolg Indigenen und der Armee zu, die ihr Wissen vereinigt und damit einen "anderen Weg zu einem neuen Kolumbien" aufgezeigt hätten.

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