Mann verweigert Aussage

"Betroffen und wütend" – Landwirt tötet sechs Rehkitze

Entsetzen im Mühlviertel: Ein Landwirt soll auf seiner Wiese sechs Rehkitze einfach niedergemäht haben. Jetzt wird wegen Tierquälerei ermittelt.

Oberösterreich Heute
"Betroffen und wütend" – Landwirt tötet sechs Rehkitze
Rehkitze sind im dichten Gras sehr schwer aus dem Traktor-Führerhaus zu erkennen. (Symbolbild)
iStock

Rund 25.000 Rehkitze werden pro Jahr in Österreich bei Mäharbeiten auf Feldern getötet. Laut dem Landesjagdverband sind es allein in Oberösterreich zwischen 3.000 und 5.000. Um das Leiden der Tiere zu verhindern, sind auch in dem Bundesland seit einigen Jahren vermehrt Drohnen im Einsatz. Die Wiesen werden vor dem Mähen mit Wärmebildtechnik abgesucht.

Die Kitze liegen nämlich im hohen Gras versteckt. Dort sind sie zwar vor Angreifern gut getarnt – vom Traktor aus allerdings schwer zu erkennen. Die Jungtiere reagieren außerdem nicht auf laute Geräusche. Das bedeutet oft ihren Tod.

Nun beschäftigt ein grausiger Fall den Bezirk Urfahr-Umgebung. Ein Landwirt und FPÖ-Lokalpolitiker soll auf seiner dort gepachteten Wiese mehrere Rehkitze einfach niedergemäht haben. Davor habe er verhindert, dass Jäger die Fläche mit Drohnen absuchen, so der Vorwurf.

Mithilfe von diesen Drohnen können Tausende Rehkitze pro Jahr vor dem sicheren Tod gerettet werden.
Mithilfe von diesen Drohnen können Tausende Rehkitze pro Jahr vor dem sicheren Tod gerettet werden.
OÖ Landesjagdverband

Sechs Rehkitze getötet

"Wir haben zwei Drohnen, mit denen wir in unserer Freizeit für Landwirte kostenlos deren Wiesen nach Rehkitzen absuchen", erklärte der zuständige Jäger der "Krone". Der Politiker habe das aber nicht zulassen wollen. Ohne Rücksicht auf versteckte Tiere soll er die Wiese trotzdem gemäht haben.

Die Folge: laut Berichten des Jägers ein grässlicher Anblick. Vier Kitze waren beim Eintreffen der Helfer bereits tot. Zwei weitere hatten keine Beine mehr, sollen erbärmlich geschrien haben und mussten erlöst werden.

Jagdverband und Landwirtschaftskammer zeigten sich entsetzt und verständnislos. "Vor der Polizei hat der Mann die Aussage verweigert", so Staatsanwältin Ulrike Breiteneder zu "Heute". Die Erhebungen sind abgeschlossen – der Fall wird jetzt von der Behörde bearbeitet.

"Wir werden jetzt klären, ob weitere Ermittlungen notwendig sind und ob es einen Strafantrag geben wird", erklärt Breiteneder. Gegen den Landwirt, für den die Unschuldsvermutung gilt, steht der Vorwurf der Tierquälerei im Raum.

"Macht mich betroffen und wütend"

Auch Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) ließ am Dienstag seinem Entsetzen freien Lauf: "Wenn ich das höre, dann macht mich das betroffen und wütend. Wir haben gemeinsam mit der Jägerschaft alle technischen Möglichkeiten, Wiesen zu kontrollieren, bevor man mäht", sagte er in einer Pressekonferenz. Der Landesrat sei außerdem froh, dass die Staatsanwaltschaft den Fall nun bearbeitet.

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