Niederösterreich
Bestattungs-Kult ist jetzt UNESCO-Kulturerbe
Begräbnisse werden in Österreich seit Jahrhunderten geradezu zelebriert. Die Bestattung als Dienstleistung wurde jetzt ins Kulturerbe aufgenommen.
Die Faszination Tod kannte bereits Kaiserin Elisabeth, genannt "Sisi" – ein ganzes Musical wurde dem Thema gewidmet – , die Wiener sind für ihren morbiden Schmäh bekannt und der Zentralfriedhof gilt als eine der Top-Touristendestinationen in der Bundeshauptstadt.
"Etwas Besonderes"
Die Bestattung Wien beispielsweise will der Auseinandersetzung mit dem Thema Tod auf ganz besondere Weise den Schrecken nehmen: Im eigenen Merchandise-Shop gibt es seit einigen Jahren eigene Lego-Kreation wie Pferdekutsche, Leichenwagen, Krematorium & Co. sowie morbid-witzige Kleidung mit Aufschriften wie "Ich turne bis zur Urne", "Ich nasche bis zur Asche" oder "Ich lese bis ich verwese".
Die außergewöhnliche Art mit dem Tod umzugehen sowie die Kunst der feierlichen Verabschiedung, aber auch die Begleitung der Hinterbliebenen in ihrer Trauer – kurzum die Bestattung als Dienstleistung und alles was dazu gehört – wurde jetzt ins Nationale Verzeichnis für das immaterielle UNESCO-Kulturerbe aufgenommen.
Die 133 Bestattungsunternehmen in Niederösterreich jubeln: "Das zeigt, dass die würdevolle und einfühlsame Verabschiedung von Menschen, wie wir sie in NÖ leben, gleichermaßen auf gewachsener Tradition wie professionellem Wissen aufbaut und etwas Besonderes ist“, so die Landesinnungsmeisterin der niederösterreichischen Bestatter, Katharina Strack-Dewanger.
Naturbestattung immer beliebter
Auch die unterschiedlichen Möglichkeiten, auf die Wünsche der Familie einzugehen, wurden als Grund für die Aufnahme genannt. So wird in NÖ beispielsweise die Naturbestattung immer beliebter – mehr dazu hier.
So wird von andächtig und feierlich bis hin zu einem Abschiedsfest alles angeboten.