Tirol
Beschluss erfolgte einstimmig – er folgt auf Platter
Landeshauptmann Günther Platter wird bei der kommenden Landtagswahl nicht mehr antreten. Ein Nachfolger wurde in Anton Mattle bereits gefunden.
Am Montag begründete Günther Platter seinen Entschluss, sich aus der Politik zurückzuziehen. Die vergangenen zwei Jahre hätten ihm auch die Schattenseiten des Politikerdaseins gezeigt, so der scheidende Landeshauptmann. Dabei sprach Platter von Anfeindungen, Beschimpfungen und Morddrohungen – nicht nur gegen seine Person. Ein Landeshauptmann solle nach der Wahl fünf Jahre im Amt sein, das wäre sich bei ihm nicht ausgegangen, so Platter.
Sein designierter Nachfolger als Tiroler ÖVP-Obmann ist kein Unbekannter. Anton Mattle ist als Wirtschaftslandesrat schon jetzt Teil der Landesregierung. Den Posten des Landeshauptmannes erbt der Politiker allerdings nicht. Er muss zuvor den Wahlkampf als Spitzenkandidat für die ÖVP bestreiten.
Zusage erst nach Gespräch mit der Familie
Er habe nicht sofort zugesagt, als Platter ihn gefragt habe. Er habe zunächst mit seiner Familie Rücksprache gehalten. Mattle zeigte sich über den Rückhalt aus der Partei erfreut – die notwendigen Beschlüsse im Landesparteivorstand sind dem Vernehmen nach einstimmig ausgefallen. "Ein großer Vertrauensbeweis", nannte der künftige Parteichef die Unterstützung durch die zuständigen Gremien.
Mattle hat einen Lehrabschluss als Elektroinstallateur sowie eine Meisterprüfung in Radio- und Fernsehtechnik, ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Von 1992 bis 2021 war er Bürgermeister von Galtür. Zudem war er zwischen 2003 und 2021 Abgeordneter zum Tiroler Landtag, wo er seit 2013 auch Vizepräsident war. Seit 11. Mai 2021 ist Mattle als Landesrat für die Agenden Wirtschaft und Industrie sowie Digitalisierung zuständig.
Als Landesrat habe er die Bandbreite der Gesellschaft kennengelernt. Die Wirtschaft habe für die Menschen da zu sein. "Meine Stärken das sind die Lebenserfahrung und dann die Art und Weise, wie ich an Dinge herangehe", zeigte sich der 59-Jährige bei der Pressekonferenz am Montag selbstbewusst.