Plakate in vielen Praxen
"Beschimpfungen, Drohungen" – Benimm-Regeln bei Ärzten
In zahlreichen Arztpraxen in OÖ wurden Hinweise aufgehängt. "Beschimpfungen, Drohungen und Gewalt" würden angezeigt, heißt es darin.
In Oberösterreich sind derzeit rund 50 Arztpraxen nicht besetzt, 39 davon betreffen Allgemeinmedizin. Folge: Großer Andrang auf die übrigen Ärzte. Immer wieder müssen Patienten, die keine dringenden Probleme haben, abgewiesen werden, oder es gibt lange Wartezeiten.
Ein "kleiner Teil" der Patienten reagiere dann teilweise ungeduldig, auch kann es zu "verbalen Entgleisungen" kommen, so Ärztekammer-OÖ-Chef Peter Niedermoser im "Heute"-Gespräch. "Da kann es heiß hergehen".
Dieses Plakat hängt in vielen Arztpraxen
"Gesellschaftliches Problem"
Die Ärzte und das Personal in den Vorzimmern würden vollen Einsatz leisten. "Aber man muss die Wahrheit sehen: es ist nicht mehr möglich, alles zu jeder Zeit zu haben", so der Ärztevertreter, der auch ein gesellschaftliches Problem dahinter sieht. Die Menschen seien insgesamt "ungeduldiger".
Die Ärztekammer hat nun Info-Blätter, die bereits zu Beginn der Pandemie (da gab es auch viel Bedarf dafür) produziert wurden, erneut angeboten. Viele Mediziner haben sich die Plakate zuschicken lassen, deshalb hängen sie nun vermehrt in den Praxen.
Die Ärztekammer bietet auch Kurse an, um den Umgang mit solchen (aggressiven) Patienten zu lernen. "Die werden auch immer wieder genutzt", so Niedermoser.
Auf den Punkt gebracht
- In Oberösterreich wurden in vielen Arztpraxen Hinweise aufgehängt, die auf "Beschimpfungen, Drohungen und Gewalt" hinweisen, da es aufgrund von unbesetzten Stellen und langen Wartezeiten vermehrt zu verbalen Entgleisungen kommt
- Die Ärztekammer bietet Info-Blätter und Kurse an, um den Umgang mit aggressiven Patienten zu verbessern, da die allgemeine Ungeduld in der Gesellschaft zugenommen hat