Oberösterreich
Bergretter "streiken" nach Streit mit Pisten-Betreiber
Zwist zwischen der Bergrettung und den Hochficht Bergbahnen. Die Retter stellen ihren Pistendienst ein. Man wolle bessere Bedingungen.
"Immer wieder werden wir mit Ausreden abgespeist. Seit zwei Jahren wird uns versprochen, dass wir Defibrillatoren bekommen. Immer heißt es, die werden sofort installiert, aber passiert ist bis jetzt noch nichts", erklärt Reinhold Petz (57), Chef der Bergrettungs-Gruppe Aigen-Schlägl.
Seit Jahren sind die Bergretter ehrenamtlich am Hochficht im Dienst. Jeden Samstag, Sonntag und in den Ferien sind jeweils drei Mitglieder im Einsatz. Bislang, denn seit gestern haben die Retter ihren Pistendienst eingestellt, solange bis sich die Rahmenbedingungen verbessern. Über den Notruf 140 sei man aber nach wie vor einsatzbereit.
Gratis-Saisonkarte wäre Zeichen der Anerkennung gewesen
"Uns geht es um das Wohl und die Gesundheit der Gäste. Deshalb ist es wichtig, dass es in jeder Talstation einen Defi, also insgesamt drei Stück gibt", so Petz. Dass sich die 25 Bergretter ihre Saisonkarte privat selbst zahlen müssen, sei dabei Nebensache. Eine Gratis-Nutzung wäre aber ein Zeichen der Anerkennung für den Einsatz des Teams gewesen.
Streitpunkt ist außerdem der Bergrettungs-Raum im Skigebiet. Dort werden Funkgeräte und Einsatzrucksäcke aufbewahrt. Einen Schlüssel für den Raum hat die Bergrettung allerdings nicht - noch nicht. "Heute" konnte Hochficht Bergbahnen-Chef Gerald Paschinger Dienstag am Telefon nicht erreichen.
Gegenüber den OÖNachrichten erklärte Paschinger aber, dass ein Schlüssel nachbestellt worden sei und dieser "in nächster Zeit eintreffen" solle. Auch die Defibrillatoren seien kein Streitthema, es habe Verzögerungen gegeben, weil "sich Gespräche zu einer Sponsoren-Lösung zerschlagen hätten".
Unter welchen Bedingungen ist das Team bereit wieder am Hochficht Dienst zu machen? "Wenn der Schlüssel übergeben wird und die Defis da sind, sofort", so Petz.