Pleite-Hammer

Benko Privatstiftung hat 854 Millionen Euro Schulden

Nun musste auch die Familie Benko Privatstiftung Insolvenz anmelden. Ihre Verbindlichkeiten belaufen sich laut KSV auf fast eine Milliarde Euro. 

Newsdesk Heute
Benko Privatstiftung hat 854 Millionen Euro Schulden
Finanzjongleur Rene Benkos Signa-Imperium zerbröselt.
Marcel Kusch / dpa / picturedesk.com

Wie am Donnerstag bekannt wurde, musste nun auch die Familie Benko Privatstiftung Insovlenz anmelden. Er vor kurzem hat Rene Benko in seiner Heimatstadt Innsbruck einen Insolvenzantrag als Unternehmer gestellt ("Heute" hat berichtet).

Gemeinsam mit dem zu bestellenden Insolvenzverwalter sei es das Ziel der Stiftungsvorstände, die weiteren Maßnahmen bzw. erforderlichen Schritte umzusetzen, wie die Privatstiftung am Donnerstag in einer Aussendung bekannt gibt. Zum Stiftungsvermögen gehören den Angaben zufolge im Wesentlichen diverse Beteiligungen, etwa an der insolventen Signa Holding GmbH.

Der Vorstand der Familie Benko Privatstiftung ist seiner Verpflichtung bei Vorliegen eines Insolvenzgrundes einen Insolvenzantrag zu stellen, nachgekommen. Nach dem von den Stiftungsvorständen Mag. Karin Fuhrmann, Dr. Marcus Mühlberger und Markus Mitterrutzner eingebrachten Insolvenzeröffnungsantrag ist die Familie Benko Privatstiftung zahlungsunfähig.

854 Millionen Euro Schulden 

Am Donnerstagnachmittag erläuterte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV 1870), um welche Summen es konkret geht. Laut Insolvenzeröffnungsantrag hat die Familie Benko Privatstiftung offene Verbindlichkeiten in Höhe von 854 Millionen Euro. Ein Großteil dieser Verbindlichkeiten, nämlich knapp 700 Millionen Euro, sollen sich auf Verbindlichkeiten aus Optionsverträgen im Insolvenzfall beziehen.

Der Stiftungsvorstand erklärt dazu, dass dieser Bereich vermutlich deutlich geringer ausfallen wird, als hier ein Ansatz zum Nominale erfolgt ist. Bei den 854 Millionen Euro an angeführten Verbindlichkeiten ist nicht berücksichtigt, dass die Schuldnerin Mitbeklagte in zwei Schiedsverfahren ist. Hier soll es laut Insolvenzeröffnungsantrag um einen Streitwert von rund 1 Milliarde Euro gehen. In die 854 Millionen Euro sind knapp 50 Millionen Euro an Kreditverbindlichkeiten und etwas über 20 Millionen Euro an Intercompany Verbindlichkeiten (betrifft wohl Gesellschaften der Signa-Sphäre) inkludiert.

An Aktiva sollen rund 21,5 Millionen Euro vorhanden sein. Die mittelbare und unmittelbare Beteiligung an der Signa Holding wird dabei mit Null bewertet. Nahezu die gesamten Aktiva sollen Intercompany-Forderungen darstellen. Inwieweit diese tatsächlich werthaltig sind, wird sich im Laufe des Verfahrens zeigen. Der Stiftungsvorstand geht von einem Liquidationswert von rund 2 Millionen Euro aus. Die Schuldnerin verfügt über kein Liegenschaftsvermögen.

Entscheidungstag im Mai 

Das Landesgericht Innsbruck hat die Tagsatzung zur Prüfung der angemeldeten Forderungen mit 22. Mai 2024 angesetzt. Die Gläubiger können über den KSV1870 ihre Forderungen bei Gericht anmelden. Diese Anmeldung einer Forderung sollte bis 08. Mai 2024 erfolgen.

Anlässlich dieser Tagsatzung wird sich der zum Insolvenzverwalter bestellte Insolvenzverwalter Dr. Herbert Matzunski dahingehend erklären, welche von Gläubigern geltend gemachte Ansprüche tatsächlich zu Recht bestehen. "Zu diesem Zeitpunkt wird der Insolvenzverwalter dann auch bereits eine Übersicht über die bei der Schuldnerin vorhandenen Vermögenswerte haben", erklärt Klaus Schaller, Leiter des KSV1870 in Innsbruck.

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