30-Millionen-Penthouse
Benko privat – "Das Protzigste, was ich gesehen habe"
Milliarden-Pleitier René Benko schwelgte im Luxus. In Berlin hatte er ein Mega-Penthouse – alles in Marmor, Panzerglas-Scheiben, Wellnessbereich
Vor seiner Milliardenpleite gab es für René Benko wohl nur eine Währung: Teuer, teurer, noch teurer, am teuersten. Geschäftspartner und solche, die es werden sollten, beeindruckte er gern mit prunkvollstem Ambiente und gab Einblick in sein Luxusleben – er lud in seine Villa am Gardasee oder in sein Chalet N am Arlberg, auf seine Jacht.
René Benkos Chalet N – Luxus pur am Arlberg
Auch sein millionenteures Chefbüro in der ehemaligen Signa-Zentrale im Wiener Palais Harrach glich einem noblen Audienzsaal mit sündteurer Designer-Möblierung, man erinnere sich nur an den "Chancellor"-Sessel. Inzwischen ist das Büro-Inventar versteigert, der Signa-Palast Geschichte.
René Benkos Prunk-Büro im Palais Harrach in Wien
Den Gipfel des Luxus dürfte Benko sich aber in Berlin gegönnt haben. Dort hatte die Signa zahlreiche Top-Immobilien in bester Lage, unter anderem gehörte der von der Strabag errichtete Hochhaus-Turm "Upper West" nahe der Gedächtniskirche dazu. Im 33. Stock ließ sich Benko dort ein Büro-Penthouse einrichten, wo er auch wohnen konnte, wenn er in Berlin war.
Fertig wurde das Penthouse erst im Sommer 2023 – da lief bereits der Countdown zur ersten Signa-Insolvenz. Laut "Manager Magazin" erstreckt sich die Luxuswohnung über rund 1.000 Quadratmeter, von Marmorböden ist die Rede, goldfarbenen Lampen, einer riesigen Fensterfront aus Panzerglas mit Blick auf Berlin. Auch einen Wellnessbereich mit Dampfbad, Sauna und Gym soll es geben. Darauf steht der gefallene Milliardär ja, ließ sich in seiner Villa in Innsbruck tatsächlich die berühmte Blaue Grotte von Capri nachbauen.
„Da wusste ich endgültig, dass René größenwahnsinnig geworden ist“
Gegenüber dem "Manager Magazin" sagen zwei Unternehmer, die in Benkos Berliner Superwohnung zu Gast waren, übereinstimmend: "Das Penthouse war das Protzigste, was ich in meinem Leben je gesehen habe." Dort könne er niemanden empfangen, will einer der beiden Benko gesagt haben – dieser Prunk käme bei Investoren und anderen Geschäftspartnern nicht gut an.
Nach dem Besuch im Benko-Penthouse habe er endgültig gewusst, "dass René größenwahnsinnig geworden ist", so der andere Benko-Gast.
30 Millionen Euro
Den Wert des Penthouses in luftiger Höhe schätzt das "Manager Magazin" auf 30 Millionen Euro. Das Objekt gehört zur Signa Prime und könnte im Rahmen des Insolvenz-Abverkaufs zum echten "Schnäppchen" werden.
Offiziell gibt es allerdings im Upper-West-Gebäude in Berlin gar kein Penthouse – sondern "eine den übrigen von Signa genutzten Flächen zugehörige 33. Büroetage mit erweiterten Repräsentations- und Hospitality-Bereichen", erklärt Benkos Anwalt gegenüber dem deutschen Magazin. Diese Etage sei "immer wieder (zuletzt im Herbst 2023) tageweise" von Benko genutzt worden, wenn er im Rahmen seiner Signa-Tätigkeiten in Berlin war.