ATV-Doku

Bei erstem Date: Wienerin nach K.o.-Tropfen missbraucht

Sarah wurde von einer Online-Bekanntschaft unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. In "Reingelegt" (24.4., ATV, 21.20 Uhr) bricht sie ihr Schweigen.

Sandra Kartik
Bei erstem Date: Wienerin nach K.o.-Tropfen missbraucht
Sarah (26) wurde von einem Mann (24), den sie online kennengelernt hatte, mit K.o.-Tropfen betäubt und missbraucht.
ATV

Tausende Österreicher werden jährlich Opfer von K.o.-Tropfen. Viele der zumeist weiblichen Betroffenen trauen sich nicht, das Geschehene anzuzeigen, weil sie traumatisiert sind und wegen der Drogen nur eine lückenhafte Erinnerung an das Erlebte haben. Die Dunkelziffer ist deshalb extrem hoch. Sarah konnte zwei Jahre nicht darüber sprechen, was ihr Thomas (Name geändert) angetan hat. In der neuen Folge der ATV-Doku "Reingelegt" schildert die 26-Jährige, wie der Mann, den sie auf einer Dating-Plattform kennenlernte, sie beim ersten Date betäubte und vergewaltigte.

"Ich habe mich mit ihm zum ersten Mal in einem Lokal getroffen. Er war nett, charmant, wir hatten dieselben Interessen. Er hatte auch zwei Hunde, deswegen dachte ich mir, das kann kein schlechter Mensch sein." Die Wienerin kannte die Telefonnummer und den vollen Namen des 24-Jährigen und erzählte auch ihrer Mutter von dem bevorstehenden Date. "Ich habe alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen", sagt sie traurig.

In Keller verschleppt und zugesperrt

Der Abend verlief gut, bis die beiden das Restaurant verließen. Erst da merkte Sarah, dass "irgendwas nicht stimmt". Danach hatte sie einen Filmriss. Aus "Erinnerungsfetzen" weiß sie, dass Thomas sie mit zu sich nach Hause nach Floridsdorf nahm. "Ich war schon sehr benommen. Er müsste mich gestützt oder umarmt haben". Der 24-Jährige wohnte in einer Kellerwohnung, die Gefahr war greifbar. "Ich bin nochmal rauf aufs WC gegangen und wollte eigentlich zur Haustür raus, aber die war zugesperrt. Dann ist er auch schon gekommen, ich hatte Angst", ringt die 26-Jährige um Fassung.

Aufgrund der K.o.-Tropfen war sie dem Täter ausgeliefert. "Dein Kopf sagt, schau dich um, was machst du als nächstes? Und dein Körper liegt einfach nur so da. Deshalb weiß ich, dass er mir was ins Getränk gegeben hat." Gegen den 1,90 Meter großen und 90 Kilo schweren Mann hatte Sarah keine Chance. "Als erstes habe ich ihm gesagt, nein, ich will nicht. Dann, dass er aufhören soll. Ich habe versucht, ihn wegzuschieben, es aber nicht geschafft. Als allerletzte Möglichkeit habe ich mich schlafend gestellt, also ohnmächtig. Ich dachte, wenn ich nicht ansprechbar bin, hört er auf. Hat er aber nicht gemacht."

Täter war vorbestraft

Nach der Vergewaltigung ging Sarah nicht ins Spital, der Gedanke an eine gynäkologische Untersuchung nach der Tat war für sie unvorstellbar. Sie brauchte zwei Jahre, um sich jemandem anzuvertrauen. "Ich dachte am Anfang, dass ich Schuld daran bin." Erst als sie Thomas von weitem auf der Straße sieht, beschließt die Wienerin, ihn anzuzeigen. "Ich musste was machen, sonst hätte es mich zerstört."

Die Polizei forschte Thomas mit ihrer Hilfe tatsächlich aus. Der 24-Jährige hatte bereits eine Vorstrafe wegen eines Betäubungsdelikts. Sarah hoffte auf späte Gerechtigkeit, doch das Verfahren wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt. "Es ging mir genauso schlecht wie bei der Vergewaltigung." Sarah ist traumatisiert, doch sie hat sich Hilfe geholt und will nicht mehr schweigen. Auch, um andere Frauen zu warnen.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
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