Oberösterreich
"Bedroht Existenz" – Strom kostet Wirt 140.000 € mehr
Die Teuerung bringt immer mehr Unternehmen in Bedrängnis. Ein Wirt in OÖ zahlt jetzt 140.000 € mehr für Strom.
Die Wirtschaftskammer OÖ warnt in drastischen Worten vor der derzeitigen Preisentwicklung und den Auswirkungen für die Unternehmen. "Die explodierenden Energiekosten sind mittlerweile für Oberösterreichs Unternehmen zu einer Existenzbedrohung geworden", hieß es in einer Aussendung.
Quer durch alle Branchen würden die Betriebe die massiv gestiegenen Energie- und Produktionskosten nicht mehr stemmen können. "Bis zu 140.000 Euro an Mehrkosten hat beispielsweise ein Landgasthaus pro Jahr zu tragen", verdeutlicht WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.
"Tausende Arbeitsplätze in Gefahr"
Bei größeren Betrieben würden diese Zusatzkosten vielfach sogar in die Millionen gehen. Mit den Unternehmen selbst seien jetzt aber auch "tausende Arbeitsplätze in akuter Gefahr".
Es müssten "national und international sofort richtige Maßnahmen getroffen werden", schlägt Doris Hummer Alarm und verweist auf das Forderungsprogramm der WKOÖ.
Seit Jahresbeginn liefere die WKOÖ laufend "ganz konkrete Vorschläge und Initiativen, um die Preisexplosion bei Energie einzudämmen".
CO2-Abgabe aussetzen
Hummer fordert einmal mehr die Senkung der Energiesteuern, eine weitere Aussetzung der CO2-Abgabe und eine befristete behördliche Strompreisfestsetzung. "Der Strompreis muss sich umgehend am Herstellungspreis orientieren, der horrende Gaspreis darf nicht länger den Strompreis vorgeben", betont Hummer.
Wie viele andere Branchen kämpft laut WKO auch die Transportbranche an vielen Fronten: Neben einem dramatischen Lenkermangel sind innerhalb eines Jahres die Treibstoffpreise um 80 Prozent gestiegen.
Transportbranche warnt
"Eine CO2-Bepreisung würde diesen Trend nochmals wesentlich befeuern", warnt Günther Norbert Reder, Obmann der Transporteure in der WKOÖ.
Im Gegensatz zu Österreich hätten zudem andere europäische Länder bereits Maßnahmen ergriffen, um die steigenden Energiepreise einzudämmen. "Aus Sicht der Branche braucht es eine temporäre Reduktion der Mineralölsteuer auf das EU-Minimum sowie eine Verschiebung der CO2-Bepreisung", fordert Reder.