Fussball

Beckenbauer (74) spricht offen über den Tod

Franz Beckenbauer hatte in den vergangenen Jahren mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Jetzt spricht er offen über das Sterben.

Sebastian Klein
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Die Bayern-Granden Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge.
Die Bayern-Granden Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummenigge.
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Der Kaiser wird 75! Die deutsche Fußball-Ikone Franz Beckenbauer feiert am Freitag Geburtstag. Anlässlich seines Jubiläums gab er ein offenes Interview in dem er auf schwierige Jahre voller gesundheitlicher Hürden spricht.

2016 und 2017 wurde er zwei Mal am Herzen operiert. Seit einem Augeninfarkt im Vorjahr kann er auf seinem rechten Auge kaum mehr sehen. Dazu bekam er eine künstliche Hüfte.

Der "Sport Bild" verrät er: "Was da alles war in den letzten Jahren. Mit all den Operationen und auch mit der Geschichte 2006. Das hat mich schon sehr mitgenommen. Ich sehe zwar, dass mittlerweile akzeptiert wird, dass da nichts war, aber die letzten Jahre waren schon hart."

Beckenbauer wohnt in Salzburg, genießt inzwischen mehr Ruhe für sich und seine Familie. Traurig sei er ob der harten Jahre und dem Rückzug aus der Öffentlichkeit aber nicht. "Ich hatte ein so schönes Leben, dass ich für immer dankbar sein werde. Jetzt ist es nicht mehr ganz so aufregend und hektisch wie früher." Aber: "Nur mit der Gesundheit hätte es besser laufen können. Mein Körper hat richtig angefangen zu streiken."

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    David Alaba feierte 2009 mit 17 Jahren und 114 Tagen sein Debüt für das österreichische Nationalteam. Er schaffte den Aufstieg zum unumstrittenen Star.
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    Sein Leben hat sich dadurch verändert: "Ich trinke seit der Herz-OP keinen Alkohol mehr. Einmal habe ich damit wieder angefangen, da kam sofort das Herzflimmern. Seitdem lasse ich es ganz. Und habe festgestellt, es geht auch ohne. Ich bewege mich viel, ich darf mich aber nicht mehr belasten."

    Der 75. Geburtstag stimmt ihn nachdenklich: "Der 50. war mir wurscht. Der 70. war mir auch wurscht. Jetzt, beim 75., ist es das erste Mal, dass ich anfange nachzudenken. 75 ist ein Alter, da kannst du das Ende erahnen. Ich hoffe, dass mir vom Lieben Gott noch viele Jahre gegeben werden. Aber du weißt es nicht. Die Endlichkeit wird dir bewusst. Und das beschäftigt dich natürlich." Angst vor dem Tod habe er aber keine. "Warum soll ich mich über etwas aufregen, was ich eh nicht ändern kann? Ich weiß, dass es passieren wird. Man denkt im Alter nur häufiger daran als früher, als man noch jung war."

    Beckenbauer denkt auch darüber nach, was nach dem Tod kommen wird: "Wir haben eine Seele. Die kommt von irgendwoher. Und ich denke, dass sie irgendwann dorthin zurückkehren wird. Wo das sein wird, das weiß ich nicht. Vielleicht irgendwo im Weltall. Wie groß das ist, das weiß niemand. Ob wir in diesem Universum allein sind, auch nicht. Aber das alles muss doch einen Sinn haben. Diese Unendlichkeit ist für uns nicht zu begreifen. Von irgendwo muss das alles herkommen."

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      Nations League: Österreich gegen Rumänien
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