Fussball
Bayern-Schlammschlacht! Kahn kontert Hoeneß-Tiefschlag
Uli Hoeneß trat gegen Ex-Bayern-Boss Oliver Kahn nach. Jetzt wehrt sich der "Titan" etwas weniger wortgewaltig.
Die Nachwehen des großen Bayern-Knalls gehen weiter! Mit Saisonende schmissen die Münchner Ex-Vorstandsboss Oliver Kahn und den ehemaligen Sportvorstand Hasan Salihamidzic trotz Last-Minute-Meistertitels raus. Mitgrund: Die vorangegangene Trennung von Startrainer Julian Nagelsmann, der inzwischen deutscher Bundestrainer ist.
Am Sonntag trat Uli Hoeneß, der bei den Bayern nicht mehr nur die Fäden zieht, sondern auch die Zügel wieder fest in der Hand hält, gegen Ex-Boss Kahn nach. Der Ehrenpräsident wählte dabei in knappen Sätzen Worte, die wenig Interpretationsspielraum ließen. Der 71-Jährige kritisierte Kahn derart deutlich, dass er sich nun öffentlich zur Wehr setzt.
Hoeneß’ Frontalangriff
Was sagte Hoeneß? "Die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender war ein großer Fehler. Und als ich erkannt habe, dass er das nicht kann, dann habe ich das mit Karl-Heinz Rummenigge besprochen und geändert." Beim Sonntags-Stammtisch des "BR" polterte Hoeneß: "Oliver Kahn hat kürzlich in einem Interview gesagt: 'Ein CEO muss nicht 24 Stunden am Tag arbeiten.' Dann habe ich darauf geantwortet: 'Zwölf Stunden sollten es aber schon sein.'"
Kahns Konter
Die Kritik an der vermeintlich mangelnden Arbeitsmoral stößt Kahn sauer auf. Der 54-Jährige kontert nun in der "Bild": "Ich habe in meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern immer mit bestem Wissen und Gewissen für den Verein gehandelt. Leider stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass es unterschiedliche Vorstellungen über die Entwicklung und die Strategie des Klubs gab. Letztendlich war es besser, dass jeder für sich seinen eigenen Weg weitergeht. Damit ist auch alles gesagt."
Kahns Nachsatz: "Ich persönlich habe meinen Frieden mit dem Kapitel gemacht und blicke – weiterhin freundschaftlich mit dem Verein verbunden – optimistisch in die Zukunft."
Der ehemalige Welttorhüter wählt deutlich mildere Worte als Hoeneß, attackiert seinen Widersacher nicht direkt. Er will offenkundig eine noch größere mediale Schlammschlacht vermeiden. Zwischen den Zeilen lässt sich aber durchaus erahnen, dass die erwähnte "freundschaftliche" Verbundenheit einzig dem Verein, nicht (mehr) der Person Hoeneß gelte.