Fussball
Bayern-Bosse explodieren, stürmen in die Kabine
Die Bayern befinden sich weiter im freien Fall. Am Samstag setzte es trotz einer 1:0-Führing in Mainz eine 1:3-Abfuhr. Zum Ärger der Münchner Bosse.
Nach dem Aus im DFB-Pokal und der Champions League hat Deutschlands Serienmeister nun den nächsten Tiefschlag kassiert, ging in Mainz mit 1:3 baden. Dabei brachte Prügel-Profi Sadio Mane die Bayern in der 29. Minute noch per Kopf in Front, die Bayern diktierten das Geschehen, allerdings ohne gefährlich zu werden. So drehten Ludovic Ajorque (65.), Leandro Barreiro (73.) und Aaron Martin (79.) gegen plötzlich völlig verunsicherte Bayern das Spiel zugunsten der Mainzer.
Der Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel ist jedenfalls komplett in die Hose gegangen. Nur zwei von sieben Spielen unter dem 49-Jährigen konnten gewonnen werden. Es droht ein Jahr ohne Titel, denn nach Verlustpunkten sind die Bayern nicht mehr Tabellenführer.
Bayern-Bosse in der Kabine
Bayerns Führungsriege war sichtlich bedient. Der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn, Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Präsident Herbert Hainer gingen nach dem Schlusspfiff geschlossen in die Kabine, blieben laut "Sport1" rund eine Viertelstunde. Für die Bayern-Kicker setzte es wohl eine echte Standpauke.
Kahn, der zuletzt auch medial unter Druck geraten war, nachdem Berichte über eine bevorstehende Ablöse die Runde machten, fand schließlich deutliche Worte. "Wir müssen uns selbst an die Nase fassen und uns fragen, ob das wirklich das ist, was reicht, um die Ziele zu erreichen. Wer war die Mannschaft, die deutscher Meister werden wollte? Ganz bestimmt nicht unsere", analysierte der ehemalige Weltklasse-Torhüter ironisch.
Kahn zählt seine Stars an
"Am Ende sind es elf Mann, die da auf dem Platz stehen und die sich für die Ziele dieses Klubs einfach den Hintern aufreißen müssen. Um das geht es im Fußball und um nichts Anderes", schäumte Kahn, vermisste die Einsatzbereitschaft seiner Stars. Und sprach von einer "katastrophalen zweiten Halbzeit". Nun müsse sich jeder Spieler hinterfragen, zählte der Bayern-Boss seine Kicker an. "Was will ich erreichen, wenn ich auf dem Platz bin? Welche Bereitschaft bringe ich mit? Alles, was den Fußball neben dem Spielen ausmacht, hat in der zweiten Halbzeit gefehlt", wurde Kahn deutlich.
Klar sei nur: Coach Tuchel steht nicht zur Diskussion. Nur logisch, schließlich warfen die Bayern-Bosse Nagelsmann raus, um den 49-Jährigen verpflichten zu können. "Thomas Tuchel ist der Letzte, über den wir diskutieren. Er tut mit seinem Trainerteam alles, um den Jungs klarzumachen, dass es sich lohnt, diesen deutschen Meistertitel zu holen", betonte Kahn. Doch davon sind die schwächelnden Münchner aktuell meilenweit entfernt.