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Bayern-Angebot an Boateng: Kein Vertrag, aber...
Bayern München hat sich entschieden. Innenverteidiger Jerome Boateng erhält nun doch keinen Vertrag beim Bundesliga-Klub. Dafür ein anderes Angebot.
Es war einer der Aufreger der letzten Tage: Am vergangenen Sonntag sickerte durch, dass der 35-jährige Boateng für eine Woche bei den Münchnern mittrainierte. Der Weltmeister von 2014 ist seit dem Auslaufen seines Vertrags bei Olympique Lyon im Juni vereinslos. Die Münchner suchen ihrerseits noch Verstärkungen in der Abwehr, nachdem die Abgänge von Benjamin Pavard und Josip Stanisic nicht adäquat nachbesetzt wurden, im Pokal-Duell mit Preußen Münster zuletzt Leon Goretzka und Noussair Mazraoui die Aushilfs-Innenverteidigung bilden mussten.
Dass Boateng bei den Münchnern vorspielte, löste eine Welle der Entrüstung aus. Denn der Ex-Bayern-Kicker – sein Vertrag wurde 2021 nicht mehr verlängert – sieht sich nach wie vor schweren Anschuldigungen ausgesetzt. Ein Gerichtsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung ist noch anhängig. Das Urteil wurde wegen Formalfehler gekippt, der Prozess am MÜnchner Landgericht wird neu aufgerollt.
Angebot an Boateng
Zwar sprach der neue Bayern-Sportdirektor Christoph Freund zunächst von einer "privaten Geschichte", das sahen aber die Münchner Fans nicht so und drohten sogar mit einer Protestaktion im Heimspiel gegen Freiburg am Sonntag. Mittlerweile nahm Deutschlands Serienmeister aber ohnehin Abstand von einer Verpflichtung des bereits 35-Jährigen. "In der Betrachtung aller Aspekte hat der FC Bayern jetzt entschieden, auf eine Verpflichtung zu verzichten", erklärte der Klub, deutete damit an, dass das nach wie vor offene Gerichtsverfahren auch eine Rolle spielte. Genauso wie die Tatsache, dass sich die Personalsituation in der Defensive entspannte.
Allerdings haben die Münchner ihrem Ex-Spieler einen überraschenden Vorschlag unterbreitet. "Gleichzeitig wurde ihm als einem verdienten Spieler des Vereins angeboten, sich weiterhin beim FC Bayern fit zu halten. Jerome Boateng präsentierte sich in guter körperlicher Verfassung", hielt der Klub fest.
Damit scheint eine Rückkehr denkbar, sollte das Verfahren gegen den Weltmeister von 2014 abgeschlossen sein.