Wien
"Bauen um" – so will Czernohorszky Wien klimafit machen
Jürgen Czernohorszky gibt im "Heute"-Talk private Einblicke. Der SPÖ-Stadtrat verrät, wie er durch die City düst und für Schnitzel Klimasünden begeht.
Als Ehrengast beehrte Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) Mittwochabend den Heute For Future-Award im Wiener Palmenhaus. Dort machte er seine Ziele klar: "Wir haben in Wien in dieser Regierungsperiode ein Klimaschutzprogramm geschnürt und mit dem Klima-Fahrplan einen Weg vorgezeigt, der unglaublich intensiv und steinig ist. Wir bauen um, aber eines bleibt gleich, dass wir auch in 20 Jahren die Stadt mit der größten Lebensqualität sein werden."
Um das zu erreichen, setzt er auf klare Kennzahlen: "Wir müssen viel machen, damit wir die Stadt klimafit machen und die CO2-Abgaben senken, bis hin zu null CO2 im Jahr 2040." Besonders stolz ist der 45-Jährige auf die Riesen-Wärmepumpe im Simmeringer Kraftwerk: "Die größte Wärmepumpe Europas ist mir ein echtes Anliegen, da haben wir den Bau gestartet. Bei der Kläranlage, die jetzt schon ein Öko-Kraftwerk ist, wird aus Klärschlamm Energie gemacht. Mit der Wärmepumpe wird für 112.000 Haushalte CO2-freie Energie ins Fernwärmenetz gepumpt. Das wäre einmal Linz!"
In der ersten Ausbaustufe mit 55 Megawatt (MW) Leistung werden ab Mitte 2023 bis zu 56.000 Haushalte versorgt, bei Fertigstellung im Jahr 2027 soll die Leistung dann 110 MW betragen. Der SPÖ-Politiker betont: "Große Räder wie diese sind sehr wichtig, aber es wird in der Klimapolitik nicht gehen, wenn wir nicht zugleich die vielen kleinen Schritte mit den Wienerinnen und Wienern gemeinsam machen. Der 'Heute'-Award zeigt die tollen Projekte und Ideen, die wir in Wien brauchen."
Schnitzel-Fan
Angesprochen auf seine letzte Klima-Sünde beichtet Czernohorszky: "Seit längerem bin ich, was Essen betrifft, sehr konsequent fleischlos. Wenn überhaupt, dann ist es ein Fisch, der in einem Bach in Österreich schwimmt oder Wildfleisch." Nach dem Feiern würde manchmal "dann doch ein Schnitzel" auf seinem Teller landen.
Im Verkehr ist Czernohorszky dafür vorbildlich unterwegs. "Heute bin ich mit meinem E-Dienstauto hergekommen. Davor bin ich bereits Fahrrad und U-Bahn gefahren. Das ist auch unser Zugang in der Stadt. Wir wollen kein Mobilitätsmittel verteufeln, sondern ermöglichen, dass jeder ohne eigenes Auto auskommen kann, damit wir insgesamt beim Straßenverkehr CO2-frei werden."