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Bauarbeiten für Sanierung Hannovermarkt starten

Heute Redaktion
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Seit gestern wird der Hannovermarkt runderneuert. Erstmals führt das Marktamt hier eine Sanierung im laufenden Betrieb durch. Bis spätestens Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Der Hannovermarkt (Brigittenau) ist mit seinen rund 40 fixen Marktständen einer der beliebtesten Wiener Märkte. Das Angebot besteht aus einer Mischung aus heimischen und orientalischen Produkten. Bunte Marktstände versprühen lebensfrohes Ambiente und verleihen dem rund 700 Quadratmeter großen Bauernmarkt seine besondere Note. Pro Woche besuchen rund 20.000 Wiener die Stände des Markts.

Den Hannovermarkt gibt es seit 1850, damals hieß er noch Brigittamarkt. Erst 1930 wurde er als Hannovermarkt eröffnet und in den Jahren 1963 bis 1965 mit einer einheitlichen Standkonzeption mit basarähnlichen Ladenzeilen neu errichtet. Aus dieser Zeit stammen auch die 40 Marktstände.

Neue unterirdische Leitungen und Stützen für Marktstände

Sowohl die Marktstände als auch die unterirdischen Kollektorgänge in denen diverse Leitungen verlegt sind, sind also über 50 Jahre alt und somit in die Jahre gekommen. Um den laufenden Betrieb der einzelnen Stände möglichst nicht und wenn, nur kurz zu stören, wird in zehn kleinen Bauabschnitten gearbeitet. Los geht es bei den Marktstandgruppen Nr. 40-43 und Nr. 76-79 nahe der Gerhardusgasse.

Erstmals Sanierung im laufenden Betrieb

Zum ersten Mal führt die MA59–Wiener Marktamt eine Sanierung im laufenden Betrieb durch, bisher wurde stets teilgesperrt. Während also die Marktstandler weiter ihre Pordukte anbieten und verkaufen, werden gleichzeitig vorsichtig Löcher in die Stände gebohrt, um hier Stahl einzuziehen.

"Die Aussteifung der Querwände mittels Stahlrahmen inklusive neuer Dacheindeckung bei den Marktständen wird möglichst betriebsstörungsfrei ausgeführt", erklärt Marktamtsdirektor Andreas Kutheil gegenüber "Heute". Die Kollektordecke, unten denen die unterirdischen Leitungen verlaufen, soll durch Stahlverstärkungen gesichert werden.

"Eine Sanierung, vor allem im laufenden Betrieb, verängstigt immer, aber jeder der Marktstandler weiß, dass die Sanierung notwendig ist", so MA59-Sprecher Alexander Hengl zu "Heute". Das sieht auch Mohamed Farghali (58) so. Seit 1991 betreibt er am Hannovermarkt seinen Obst- und Gemüsestand. "Wir haben schon auf die Sanierung gewartet, ich glaube, danach wird es besser", erzählt der Marktstandler.

Fertigstellung der Bauarbeiten bis Ende Dezember geplant



Das Erscheinungsbild des Marktes wird im Zuge der Sanierung, welche bis Jahresende dauern wird, nicht verändert. Insgesamt werden rund 150 Tonnen Betonfläche entfernt, etwa 200 Quadratmeter Oberfläche neu verlegt. Rund acht Tonnen Bewehrungseisen werden eingebaut, die Fassadeninstandsetzung und der Graffitischutz umfassen 1.500 Quadratmeter.

An zusätzlichem Stahl sind 35 Tonnen vorgesehen. Die Baustellendauer von 10 Monaten ergibt sich aus der gebotenen Rücksichtnahme auf die Marktstandler. Spätestens mit Jahresende werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein und der Markt im neuen Glanz erstrahlen. Das Marktamt bemüht sich, dass die Arbeiten den Marktbetrieb so wenig wie möglich beeinträchtigen. Die Gesamtbaukosten für die Marktsanierung schätzt die Stadt auf rund 1,35 Millionen Euro.

Neue Sitzbänke und Trinkbrunnen für mehr Wohlfühlcharakter

Der Hannovermarkt erhält neben einer technischen Erneuerung auch räumliches Verschönerungsprogramm: Sitzbänke sowie ein neuer Trinkbrunnen sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen, ein Anti-Graffiti-System auf allen Marktständen soll dafür sorgen, dass der Markt auch nach der Sanierung in Ordnung bleibt.

Stadt will laufend über die Bauarbeiten informieren

Die Marktstandler wurden und werden weiterhin schriftlich über alle Sanierungspläne und –Phasen informiert. Jeden Dienstag zwischen 12 und 14 Uhr können in der Marktservicestelle am Hannovermarkt sämtliche Anliegen zur Baustelle vorgebracht und auch der Bauabschnittsplan eingesehen werden. (lok)