Niederösterreich
Bau von Teichtmeister-Tempel von Vater eingereicht
Eine rätselhafte Skulptur sorgt in Langenlois für Aufsehen. Beim Bau des "Tempels der allgemeinen Menschenliebe" soll alles korrekt abgelaufen sein.
Eine mysteriöse Skulptur auf dem Grundstück der Familie Teichtmeister in Langenlois (Bezirk Krems-Land) kam in den letzten Tagen in die Schlagzeilen – mehr dazu hier.
Das wunderhafte Bauwerk wurde in der Nacht auf Sonntag zum Ziel einer Störaktion. Der sogenannte "Tempel der Menschenliebe" steht, auch von der Nähe kaum einsehbar, versteckt auf einem Feld mitten in den Langenloiser Weinbergen.
Rätselhafter Tempel
Beim "Heute"-Lokalaugenschein am Wochenende wussten viele Passanten in der Stadt und am öffentlich zugänglichen Badestrand an dem Fluss Kamp über den Tempel gar nicht Bescheid.
Jedenfalls enthält er Theatermasken und einen Totenkopf, auf seinen Säulen sind Sprüche wie "Memento mori" zu lesen – alles Verweise auf den Freimaurerbund, dessen Mitglied Florian Teichtmeister bis vor Kurzem gewesen sein soll.
Blutrote Handabdrücke
Am Sonntag prangten blutrote (Kinder-)Handabdrücke an den Tempelsäulen. Unbekannte hatten den Ort verunstaltet, Kinderpuppen aufgehängt und "Wir wissen, was du getan hast" auf die Skulptur geschrieben – wohl in Anspielung auf die Missbrauchsvorwürfe gegen den Schauspieler. Auch der Eingangsbereich des Hauses der Teichtmeisters war beschmiert worden, das Haus selbst aber nicht.
Florian Teichtmeister, er selbst ist nicht in der Gemeinde Langenlois gemeldet, muss am 5. September wegen Missbrauchsdarstellungen von Minderjährigen vor Gericht. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Projekt vom Vater eingereicht
Eingereicht hatte das Tempel-Projekt übrigens der Vater, das offiziell unter "Naturdenkmal" laufende Projekt erhielt letztes Jahr die Baubewilligung, wie Bürgermeister Harald Leopold (VP) gegenüber "Heute" bestätigt: "Es lief alles rechtens ab, das Objekt entsprach allen Kriterien, daher mussten wir auch eine Baubewilligung erteilen."
Gestern waren die Tafeln und die Figur im Zentrum des Bauwerks abmontiert worden. Ob das Bauwerk restauriert oder abgerissen wird, ist unklar. Bei einem möglichen Abbruchbescheid würde erneut die Gemeinde zum Zug kommen – wie die Baubewilligung müsste auch die Kommune den Abbruchbescheid erteilen.
Die Ermittlungen der Exekutive laufen wegen Sachbeschädigung. Erste Ermittlungsansätze gibt es, die Polizei bittet aber weiter um Hinweise.