Niederösterreich

Bau-Boom! Volksbefragung zu neuem Ortsteil in Brunn

Es ist ein Mammut-Projekt, das Wohnraum im Speckgürtel schaffen soll, doch der Bau eines neuen Ortsteils auf den Glasfabrik-Gründen sorgt Widerstand.

Isabella Nittner
350 Wohnungen sollen am ehemaligen Areal der Glasfabrik in Brunn am Gebirge entstehen, jetzt gibt's eine Volksbefragung dazu.
350 Wohnungen sollen am ehemaligen Areal der Glasfabrik in Brunn am Gebirge entstehen, jetzt gibt's eine Volksbefragung dazu.
The Skills Group

Der massive Zuzug im Wiener Speckgürtel ist ungebrochen, viele sehnen sich nach einem Zuhause im Grünen, ohne die Nähe zur Stadt aufgeben zu wollen. Das hatte in den letzten Jahren zur Folge, dass ein Immobilien-Projekt nach dem anderen aus der Erde gestampft wurde, die Preise stiegen aufgrund der hohen Nachfrage immer weiter.

350 Wohnungen, Grünraum

So auch in Brunn am Gebirge im Bezirk Mödling. Auf dem ehemaligen Areal der Glasfabrik sollte ein neuer Ortsteil entstehen. Und die Eigentümer der Gründe hatten viel vor: In einem ersten Schritt sollten 350 Wohnungen gebaut werden, auch für Grünraum und Nahversorger sowie soziale Einrichtungen war Platz einkalkuliert. Längerfristig sei Platz für bis zu 900 Wohnungen, hieß es im Jahr 2018. Geplanter Baustart: 2019.

Doch die Rechnung wurde ohne die Politik gemacht, denn schon bald regte sich Widerstand. Die Initiative "Glasfabrik Stop" begann, Unterschriften gegen das Projekt zu sammeln, die Orts-ÖVP mit Oliver Prosenbauer unterstützte den Protest.

1.689 Unterschriften wurden am Gemeindeamt übergeben.
1.689 Unterschriften wurden am Gemeindeamt übergeben.
ÖVP Brunn

SPÖ-Bürgermeister von Brunn, Andreas Linhart kalmierte rasch, versicherte, er würde lediglich den Bau von etwa 350 Wohnungen zulassen, eine "Drittellösung" also.

Doch das Verkehrskonzept rund um das Projekt war für viele Skeptiker nicht ausgereift, die Initiative strebte eine Volksbefragung an – und die kommt jetzt auch.

Jubel bei ÖVP

1.689 Unterschriften für eine Volksbefragung zum geplanten Ortsteil wurden jetzt am Gemeindeamt übergeben, 1.113 hätte man mindestens gebraucht. "Wir sind überwältigt von der breiten Unterstützung unseres Anliegens und bedanken uns bei allen die mit ihrer Unterschrift ein Zeichen gegen die massive Verbauung von Brunn gesetzt haben. Die notwendige Unterschriftenanzahl von 1.113 wurde mit 1.689 Unterschriften deutlich überschritten und zeigt somit ganz klar, dass die Bevölkerung eine Mitsprache über die Zukunft der Glasfabrik will!", jubelt Oliver Prosenbauer von der ÖVP auf Facebook.

Bindend ist das Ergebnis der Volksbefragung nicht, wann sie stattfinden wird, steht noch nicht fest.

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