Wien

"Barbarisch" – Farb-Kübel auf Russen-Botschaft geworfen

Russische Diplomaten trauen sich tatsächlich noch, das Wort "barbarisch" in den Mund zu nehmen. So kritisieren sie nun einen Farb-Anschlag in Wien.

Heute Redaktion
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Die russische Botschaft in Wien
Die russische Botschaft in Wien
PEROUTKA Guenther / WirtschaftsBlatt / picturedesk.com

Chuzpe haben sie, die Russen! Wie die Botschaft am Sonntag selbst auf dem offiziellen Twitter-Account meldete, gab es einen Anschlag mit blutroter Farbe auf die russische Botschaft in Wien. Ein Motorradfahrer soll den Farbkübel im Vorbeifahren auf den Außenzaun des Botschaftsgeländes geworfen haben. Eine "barbarische Aktion" für die Diplomaten – eine eigenwillige Formulierung, so sterben durch die russische Invasion in der Ukraine Tag für Tag unschuldige Zivilisten.

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Das Verhältnis zwischen Österreich und Russland hat bereits seit Tagen merklich abgekühlt. Nach dem die österreichische Bundesregierung mit voller Härte und Überzeugung die Sanktionen der EU gegen Russland nach dem Kriegsausbruch in Ukraine mitträgt, knirscht es auch zwischen Moskau und Wien.

Auch der Vorfall beim Botschaftsgebäude – über Verletzte ist nichts bekannt – soll nicht ohne Konsequenzen bleiben. Die russische Botschaft will beim österreichischen Außenministerium Beschwerde einlegen. Zuletzt hat sich der Ton zwischen den offiziellen Vertreterinnen und Vertretern der beiden Länder deutlich verschärft.

Alles nahm seinen Anfang, nachdem Österreich die Sanktionen gegen Russland auf internationaler Ebene mitgetragen hatte. Der Kreml ließ über die sozialen Netzwerke schließlich Bedenken über Österreichs Neutralität verlautbaren und sprach von "emotionaler anti-russischer Rhetorik".

Österreich verwies in Person von Außenminister Alexander Schallenberg darauf, dass Österreichs Neutralität militärisch zu verstehen sei, die Verletzung des Völkerrechts hingegen "eine rote Linie" darstelle. Bundeskanzler Karl Nehammer legte im ZIB-Interview am Sonntag nach und sprach davon, dass die Neutralität Österreich von den Sowjets 1955 "aufgezwungen wurde".

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com