Künstler überrascht Festival

Banksy schickt Flüchtlingsboot über Zuschauermenge

Street-Art-Ikone Banksy hat beim Glastonbury Festival mit einer Aktion für Aufsehen gesorgt, in der die Briten-Einwanderungspolitik kritisiert wird.

Newsdesk Heute
Banksy schickt Flüchtlingsboot über Zuschauermenge
Das Rettungsboot verwirrt beim Glastonbury-Festival die Menge. Nun ist klar, dass es sich um eine Aktion von Banksy handelt.
Safi Bugel / Eyevine / picturedesk.com

Street-Art-Ikone Banksy hat wieder zugeschlagen! Der vielleicht bekannteste Unbekannte der Welt hat am Wochenende ein neues Werk der Öffentlichkeit präsentiert. Beim weltberühmten Glastonbury Festival schwebte plötzlich ein Schlauchboot über die Menge der Feiernden.

Das legendäre Festival für Musik und Kunst zieht jedes Jahr Fans aus aller Welt an. Der Name  "Glastonbury Festival" geht auf den Austragungsort zurück: Die ursprünglich als Hippie-Festival gestartete Veranstaltung findet auf einer Farm im Südwesten Englands, nahe der Stadt Glastonbury, statt.

"Flüchtlingsboot" verwirrt Festivalmenge

Heuer kamen zu dem Festival rund 200.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich vor einem Dutzend Bühnen verteilten. Als auf der "Other Stage" die britische Band IDLES ihren Song "Danny Nedelko" anstimmte, wurde plötzlich ein Schlauchboot über die Köpfe der Zuschauermenge geschoben, wie "Bild" berichtete. In dem Boot saßen zusammengekauerte Puppen mit Rettungswesten, die Flüchtlingen symbolisieren sollten. Der Song "Danny Nedelkko" kritisiert die radikale Einwanderungspolitik der konservativen Regierung.

Anfangs schien es, als gehöre das Rettungsboot mit neun Figuren Auftritt der Band aus Bristol. Doch will laut "Bild" nichts von dem Gummiboot gewusst haben. Nun ist klar: Hinter der Aktion steckt niemand geringeres als Street-Art-Start Banksy selbst.

Die Banksy-Aktion im VIDEO:

Bald darauf postete Banksy ein Video der Aktion auf seinem Instagram-Kanal. Das auf dem Meer aus Tausenden Festivalbesucherinnen und Besuchern schaukelnde Rettungsboot kann als Kritik an der Asylpolitik des Briten-Premiers Rishi Sunak (44) verstanden werden. Dieser hatte unlängst versprochen, "die Boote stoppen" zu wollen. Statt nach Großbritannien will Sunak Asylwerberinnen und Asylwerber nach Ruanda bringen lassen. Eine entsprechende Abmachung mit dem ostafrikanischen Land gibt es bereits. Auch ÖVP-Innenminister Karner setzt sich dafür ein, Asylverfahren in Drittstaaten wie Ruanda durchzuführen.

Mit seiner Kunst sorgt Banksy immer wieder für Diskussionen. Nach der Aktion beim "Glastonbury-Festival" gab es wütende Reaktionen der Konservativen. Mit der Boot-Aktion würde "gefeiert, dass Menschen ihr Leben lassen", schäumte Innenminister James Cleverly (54) bei Sky News.

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