FPÖ tobt über "Versagen"

Bandenfehde in Wien – nun kommt Polizei aus den Ländern

Zuletzt tobte in Wien eine erbitterte Fehde zwischen verschiedenen Gruppierungen. Nun müssen zusätzlich Polizisten aus den Ländern nach Wien.

Oberösterreich Heute
Bandenfehde in Wien – nun kommt Polizei aus den Ländern
Der Polizeieinsatz in der Wiener Brigittenau.
Leserreporter

Seit dem Beginn der Sommerferien in Wien hat es immer wieder Fehden und Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Gruppierungen gegeben. An einem Freitag Anfang Juli verabredeten sich Syrer und Tschetschenen im Anton-Kummer-Park in Wien-Brigittenau auf Social Media. Jede Gruppe kam stark bewaffnet, mehrere Personen wurden verletzt, es fielen sogar Schüsse – "Heute" berichtete.

Am Sonntag darauf wurden bei der Klosterneuburger Straße, Anton-Kummerer-Park und Hannovermarkt erneut bewaffnete Personen gesichtet. WEGA und Co rückten aus – und konnten so eine erneute Eskalation verhindern.

Gewalt in Brigittenau und Favoriten

Auch in Wien-Favoriten eskalierte die Gewalt. In der Nacht auf 3. Juni hat es im berüchtigten Arthaberpark in Wien-Favoriten eine Aussprache zwischen Tschetschenen und Arabern gegeben. Doch mitten im Gespräch habe ein arabischstämmiger Anwesender plötzlich ein Messer gezückt und insgesamt 11 Mal auf einen 30-jährigen Tschetschenen eingestochen.

Das Opfer wurde laut Polizei durch Schnitt und Stichwunden in Hals, Bauch und im Bereich der Genitalien schwer verletzt, schwebte in Lebensgefahr. Die Altersstruktur der Tätergruppen wird von der Polizei auf rund 15-25 Jahre geschätzt. Viele der involvierten jungen Männer haben offenbar durch die schulfreie Zeit mehr Freiraum für gewalttätige Aktionen, bei denen auch scharfe Waffen zum Einsatz gekommen sein sollen – wir berichteten.

"Als Polizist hat man viele Dinge schon erlebt. Aber das ist eine neue Dimension, dass Leute auf der Straße übereinander herfallen", so Chef-Ermittler des LKA Dietmar Berger damals zu "Heute". Das Problem an der gegenwärtigen Situation: "Es geht um die Ehre. Da wollen welche die Straße zurückerobern."

Innenminister Gerhard Karner hat damals die Generaldirektion für Öffentliche Sicherheit beauftragt, "massiv entgegenzuwirken und robust einzugreifen", wie es damals hieß. Insbesondere soll die Präsenz der Polizei in den Abendstunden massiv erhöht werden. Vor allem Bahnhöfe, U-Bahnstationen und Parks sollen verstärkt überwacht werden. Hierfür werde die Generaldirektion dafür sorgen, dass auch Polizei aus anderen Bundesländern eingesetzt wird, um die Kräfte in Wien zu verstärken.

Nun ist klar: Aus Oberösterreich alleine sollen 25 Beamte zusätzlich nach Wien verlegt werden.

Die FPÖ in Oberösterreich tobt jetzt. FPÖ-Landesparteisekretär und Sicherheitssprecher Michael Gruber: "Es gebührt unseren Polizisten ein großer Dank für ihre Leistung und für die hohe Dienstbelastung im Zusammenhang mit der Bandenbekämpfung und der Kontrolle der Messerverbostzone in Wien."

Diese erhöhte Dienstbelastung sei nicht im Sinne der Bediensteten und "widerspreche klar der Resolution für eine familienfreundliche Dienstgestaltung", die der oö. Landtag erst vor kurzem gefasst habe. Er vermisse eine Erklärung von Polizeidirektor Andreas Pilsl, warum Polizisten aus OÖ eine solche Dienstbelastung in Kauf nehmen müssten.

Das liege "einzig und allein am Versagen der Bundesregierung in der Migrations- und Sicherheitspolitik." Gruber betont, man hätte die Täter erst gar nicht ins Land lassen bzw. konsequent abschieben müssen. "Dann wäre der Dienst für unsere Polizisten bei weitem nicht so belastend." Es sei Ursachen- statt Symptombekämpfung gefragt.

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    HEUTE/Helmut Graf; iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • 25 zusätzliche Polizisten aus Oberösterreich werden nach Wien verlegt, um bei der Bekämpfung von Banden und der Kontrolle der Messerverbotszone zu helfen
    • Die FPÖ in Oberösterreich kritisiert diese Entscheidung und sieht sie als Versagen der Bundesregierung in der Migrations- und Sicherheitspolitik, da die erhöhte Dienstbelastung im Widerspruch zur familienfreundlichen Dienstgestaltung steht
    • Sie fordern eine Ursachenbekämpfung anstelle von Symptomen
    red
    Akt.