Jugendliche verurteilt

Bande stahl Luxusautos, protzte mit Porsche auf Insta

Sie stahlen Mercedes, Audi und Porsche, wollten einfach nur damit "herumfahren". Nun war vor Gericht Endstation für vier Teenager in Wien.

Thomas Peterthalner
Bande stahl Luxusautos, protzte mit Porsche auf Insta
Die vier Jugendlichen vor Gericht in Wien.
Denise Auer

Ein Angeklagter wurde in dem "PS-Prozess" bereits rechtskräftig zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt – nun standen vier weitere Mitglieder einer Jungendbande in Wien vor Gericht. Die Verdächtigen sollen seit November 2023 in Wien und Niederösterreich Sportautos gestohlen haben – nicht um an Geld zu kommen, sondern "um damit herumzufahren", gab der Hauptangeklagte (18) bereits beim letzten Prozesstermin im Juli an.

Während er teure Audi-S6-Modelle bevorzugte, setzte ein 18-jähriger Komplize auf Porsche 911 Carrera. Auch ein Mercedes 350S und mehrere BMW-Sportwagen standen bei der Jugendbande hoch im Kurs. Ausfahrten wurden mit falschen Kennzeichen gemacht – und groß auf Social Media inszeniert. Auf Insta hatten die Verdächtigen angeblich Hunderte Fans.

Autos auf Online-Börsen gesucht

Der Hauptangeklagte suchte in Wien und Niederösterreich auf Online-Börsen Angeboten von hochpreisigen Sportflitzern. Sobald er die Standorte der Fahrzeuge herausgefunden hatte, brach er mit seinen Komplizen ein, stahl die Autos. Dann parkten sie die Fahrzeuge in Parkhäusern. Erst nachdem sie sicher waren, dass ihnen die Polizei nicht auf der Spur war, ging es hinaus auf die Straße.

Verfolgungsjagd mit 255 km/h

Die Sache flog auf als der Hauptangeklagte am 6. März mit einem gestohlenen Mercedes SL in eine Polizeikontrolle geriet – und sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte. Dabei soll er auf bis zu 255 km/h beschleunigt haben. Der bereits zwei Mal vorbestrafte Hauptangeklagte fasste 2,5 Jahre unbedingte Haft aus. Eine offene Bewährungsstrafe wurde widerrufen. Der 18-Jährige akzeptierte das Urteil – rechtskräftig.

"Am besten nur noch Straßenbahn fahren!"

Seine drei Komplizen fassten Strafen zwischen 15 und 24 Monaten teilbedingt aus. Die Burschen wurden enthaftet, weil sie ihre unbedingten Haftstrafen schon in der U-Haft abgesessen hatten. Zudem müssen die Verdächtigten den Geschädigten 160.000 Euro Schadenersatz zahlen. "Am besten fahren Sie nur noch Straßenbahn", gab die Richterin dem bereits rechtskräftig verurteilten PS-Quartett mit auf den Weg.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Vier Teenager in Wien wurden wegen Diebstahls von Luxusautos wie Mercedes, Audi und Porsche verurteilt, die sie lediglich zum "Herumfahren" stahlen
    • Der Hauptangeklagte erhielt 2,5 Jahre Haft, während seine Komplizen Strafen zwischen 15 und 24 Monaten erhielten; die Richterin empfahl ihnen, künftig nur noch Straßenbahn zu fahren
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