BMW, Mercedes und Porsche

Jugendbande stahl Luxusautos: "Wollten keinen Skoda"

Sie wollten einfach nur damit "herumfahren": Am Wiener Landesgericht stehen fünf Teenager vor Gericht, die Luxusautos gestohlen hatten.

Wien Heute
Jugendbande stahl Luxusautos: "Wollten keinen Skoda"
Die Angeklagten mussten sich wegen gewerbsmäßigen schweren Einbruchsdiebstahls verantworten.
Sabine Hertel

Wählerisch bei der Auswahl der Marken gestohlener Fahrzeuge zeigten sich fünf Jugendliche (16 bis 18 Jahre), die sich wegen gewerbsmäßigen, schweren Einbruchsdiebstahls vor dem Wiener Landesgericht verantworten müssen.

Während der Hauptangeklagte (18) Audi S6 bevorzugte, setzte ein anderer 18-Jähriger auf Porsche 911 Carrera. Auch ein Mercedes 350S und mehrere BMW-Sportwagen waren bei dem Diebes-Quintett gefragt. Eine Marke kam für die Burschen allerdings gar nicht infrage: "Wir wollten nie einen Skoda", erklärte der Hauptangeklagte beim Prozess-Auftakt Ende Juli.

Gestohlene Nummernschilder als Tarnung

Gestohlen wurden die Luxus-Karossen nicht, um sie zu verkaufen, sondern: "Wir haben gern Rundfahrten gemacht", meinte der 18-jährige. Der Hauptangeklagte suchte ab November 2023 in Wien und Niederösterreich gezielt im Internet nach Verkaufsangeboten von hochpreisigen Sportflitzern. Sobald er die Standorte der Fahrzeuge herausgefunden hatte, brach er mit seinen Komplizen ein und stahl sie.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Anschließend wurden die gestohlenen Luxuskarossen mit gestohlenen Nummernschildern getarnt und in Parkhäusern abgestellt. Erst als die Teenager sicher waren, dass die Polizei ihnen nicht auf der Spur war, probierten sie die Schlitten aus – und inszenierten die Fahrten großspurig in den sozialen Medien.

    Flucht mit 225 km/h nach Polizei-Kontrolle

    Die Sache flog auf, als der Hauptangeklagte am 6. März mit einem gestohlenen Mercedes SL in eine Polizeikontrolle geriet. "Er hat sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei über mehrere Bundesländer bis über den Wechsel geliefert", berichtete die Staatsanwältin beim Prozessauftakt.

    Mit 255 km/h brauste der 18-Jährige, von seinem Verteidiger als "Autonarr" beschrieben, über die Südautobahn, versuchte der Polizei mit riskanten Überholmanövern zu entkommen. Bei Guntramsdorft wollte die Einsatzgruppe Cobra die Flucht mit mehreren Einsatzfahrzeugen stoppen. Doch der Wiener wechselte auf die Gegenfahrbahn, touchierte ein Polizeiauto und fuhr weiter. In Fürstenfeld (Stmk.) war schließlich Endstation.

    Angeklagter bekannte sich schuldig

    Wie viele Autos insgesamt gestohlen wurden, daran konnte sich der Hauptangeklagte in seiner Einvernahme nicht mehr erinnern. Er habe den Überblick verloren. Der 18-Jährige bekannte sich schuldig, auch die vier Mitangeklagten waren teilweise geständig. Das Urteil: Drei Monate bedingt für den Hauptangeklagten (18) – rechtskräftig. Das Verfahren gegen die anderen vier Beteiligten wurde abgetrennt.

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Gruppe von fünf Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren steht vor Gericht, weil sie Luxusautos gestohlen haben
    • Die Jugendlichen waren wählerisch bei der Auswahl der gestohlenen Autos, wobei sie sich für Marken wie Audi, Porsche, Mercedes und BMW entschieden, aber Skoda ablehnten
    • Die gestohlenen Autos wurden nicht verkauft, sondern für Freizeitfahrten genutzt und in sozialen Medien präsentiert
    • Der Hauptangeklagte lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei, bei der er mit 255 km/h über die Autobahn raste, bevor er schließlich gestoppt wurde
    • Einer der Angeklagten bekannte sich schuldig, während die anderen teilweise geständig waren
    red
    Akt.