Steiermark
Bäcker zahlt 5.500-Gehalt, aber niemand will den Job
Ein steirischer Bäcker ist bereit, 5.500 Euro Bruttogehalt zu bezahlen, da er sonst seine Läden schließen muss.
Die Bäckerbranche befindet sich in einer Krise. Trotz fürstlichem Gehalt findet Wolfgang Bartl für seine Bäckereien in der Steiermark keinen Bäcker. Obwohl das Geschäft boomt, ist der Steirer der Verzweiflung nahe. Sein Tagesplan ist mittlerweile zu eng getaktet.
Händeringend wird Personal gesucht
Die Arbeit in der Backstube sowie die anfallenden Bürotätigkeiten, die nach der Übernahme von zwei Bäckereien in Graz nicht weniger wurden, lässt Bartl nur wenig Zeit für die Familie übrig haben. Insgesamt führt er nämlich nun bereits fünf Bäckereibetriebe in der Steiermark, drei davon in Deutschlandsberg, für diese sucht er nun weitere Arbeiterinnen und Arbeiter.
"Ich bin mittlerweile bereit, 5.500 Euro brutto für eine 50-Stunden-Woche zu bezahlen. Aber auch dafür will den Job offenbar keiner machen", erzählt Bartl der "Kleinen Zeitung" ratlos. Derzeit würden seine Betriebe nur dank der Bereitschaft von slowenischen Fachkräften überleben, die täglich über die Grenze pendeln.
Auch Lehrlinge gesucht
Aber nicht nur Vollzeitstellen hat der Bäcker zu vergeben. Auch Teilzeit-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sowie Lehrlinge seien herzlich willkommen. Die Pandemie würde derzeit jedoch auch für ihn einige Herausforderungen mit sich bringen. Obwohl das Personal ohnehin schon so knapp bemessen ist, gibt es auch Ausfälle wegen Quarantäne.
Wieso sich so wenige Personen den Job antun wollen, versteht Bartl jedenfalls nicht. Die Belastung für den mittlerweile 65-Jährigen wäre aber derzeit besonders groß. Bis zu 18 Stunden am Tag müsse er manchmal arbeiten, weil er nur wenig Unterstützung hätte.
Spaß macht ihm der Job trotzdem noch. "Brot und Gebäck aus guten Rohstoffen herzustellen, ist einfach eine schöne Arbeit und täglich eine Freude", sagt Bartl überzeugt. Wer sich nun angesprochen fühlt und auf Jobsuche ist, kann sich bei der Bäckerei Bartl melden.