Begräbnis in der Heimat
Axt-Mord in Wien – Kollegen helfen Familie des Opfers
Sie zog erst im November nach Wien, war als Mitarbeiterin in einem bekannten Lokal beliebt. Nun sammeln ihre Arbeitskollegen für die Angehörigen.
"Die letzten Tage waren mehr als hart. Wir haben ein geliebtes Teammitglied verloren, das nicht nur Teil unserer Miznon-Familie war, sondern auch der aufrichtigste, fröhlichste und freundlichste Mensch, den wir uns für unser Team hätten wünschen können", postete das bekannte City-Lokal Miznon auf ihren Social-Media-Kanälen.
Alle Fotos: Hier geschah die fürchterliche Tat
Das Restaurant in der Schulerstraße 4 blieb auch am Montag geschlossen, zu groß ist die Trauer um die am 11. Juni tragisch ums Leben gekommene Kollegin Carla S. (22).
Beliebte Mitarbeiterin in City-Lokal
Die gebürtige Chilenin war erst im November nach Wien gekommen, begann in dem Top-Lokal in der City zu arbeiten. Bei der Wohnungssuche hatte sie kein Glück. Sie landete ausgerechnet in einer Wohngemeinschaft mit dem psychisch kranken Eduard S. (26), ihrem späteren Killer.
Der Rumäne drang letzten Dienstag mit einer Axt bewaffnet in das Zimmer der jungen Chilenin ein, schlug ihr mehrmals mit der Axt auf den Kopf. Die junge Frau verstarb noch am Tatort in Wien-Floridsdorf. Der mutmaßliche Täter attackierte auch die einschreitenden Polizisten. Nur Schüsse der Beamten konnten den tobenden 26-Jährigen stoppen, wir berichteten.
Kollegen sammelten über 7.700 Euro
Die Verstorbene soll in ihrer Heimat beerdigt werden. Laut Polizei ist die Obduktion abgeschlossen. "Das Landeskriminalamt Wien arbeitet eng mit Angehörigen und der chilenischen Botschaft zusammen", so Polizeisprecher Philipp Haßlinger zu "Heute". Um das Leid der völlig geschockten Angehörigen ein wenig zu lindern, zeigen die Arbeitskollegen der verstorbenen Carla nun Herz. Sie sammeln nun über "Gofundme" Geld für die Familie. Bisher kamen durch über 138 Spenden schon rund 7.700 Euro zusammen.
"Sie war ein strahlendes Licht"
"Carla war mehr als nur ein engagiertes und talentiertes Teammitglied; sie war ein strahlendes Licht, das allen um sie herum Freude, Positivität und Wärme brachte. Wir sind zutiefst betrübt über ihren Tod und unser Mitgefühl gilt ihrer Familie und ihrem Partner in dieser unglaublich schwierigen Zeit", schreibt eine Kollegin. "Um Carlas Familie zu unterstützen und ihr Andenken zu ehren, haben wir diese Spendenaktion ins Leben gerufen."
Arbeitskollegen zu Hilfe gerufen
In Todesangst hatte Carla noch Arbeitskollegen per Video-Call um Hilfe gebeten. Diese mussten hilflos zusehen, wie der psychisch kranke Verdächtige mit der Axt in das Zimmer der Chilenin eindrang. Dann brach die Verbindung ab, für die 22-Jährige kam jede Hilfe zu spät. Der Fall schlug auch in ihrer südamerikanischen Heimat große Wellen – Dutzende Medien, darunter CNN, berichteten über den tragischen Vorfall.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die 22-jährige Carla S wurde in Wien von einem psychisch kranken Mann mit einer Axt getötet, während ihre Kollegen hilflos zusehen mussten
- Das Lokal, in dem sie arbeitete, sammelt Geld für ihre Familie und hat bereits über 7.700 Euro gesammelt
- Die Kollegen beschreiben Carla als strahlendes Licht und starteten eine Spendenaktion, um ihre Familie zu unterstützen