Bluttat in Floridsdorf

Axt-Killer war seit 2020 in psychologischer Behandlung

Dienstagabend wurde in Wien-Floridsdorf eine Frau (22) mit einer Axt ermordet. Der Täter war psychisch krank, brach sogar einmal aus dem Spital aus.

Wien Heute
Axt-Killer war seit 2020 in psychologischer Behandlung
In dieser Wohnung in Wien-Floridsdorf tötete der 26-Jährige seine Mitbewohnerin mit dieser Axt.
Denise Auer, LPD Wien (Montage: "Heute")

Dienstagabend gegen 20.30 Uhr kam es in einer Wohnung in Wien-Floridsdorf zu einer unfassbaren Bluttat: Wie berichtet, tötete ein Rumäne (26) seine 22-jährige Mitbewohnerin mit einer Axt. Im Anschluss lief der Mann halbnackt auf die Straße und ging mit der Tatwaffe auf zwei Polizisten und eine Schnellrichterin los. Die Streife war von einer Verkehrskontrolle in der Nähe herangebraust, nachdem Arbeitskollegen des späteren Opfers den Notruf gewählt hatten. Die junge Frau hatte sie Minuten vor der Tat per Video-Anruf um Hilfe gebeten, da sie Todesangst vor ihrem Wohnungskollegen hatte.

Bildstrecke: Schüsse in Floridsdorf – Polizei steht im Großeinsatz

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    Großeinsatz in der Schwaigergasse (Floridsdorf)
    Großeinsatz in der Schwaigergasse (Floridsdorf)
    Leserreporter

    Axt-Killer von Polizist erschossen

    Nachdem der 26-Jährige aggressiv auf die Beamten zustürmt war und das Blatt der Axt mit voller Wucht in die Seitentür des Streifenwagens getrieben hatte, feuerte einer der Beamten in Notwehr zumindest fünf Schüsse ab. Der Rumäne, der sich in einer psychischen Ausnahmesituation befand, brach getroffen zusammen und verstarb trotz sofort eingeleiteter Erste-Hilfe-Maßnahmen noch am Tatort.

    Immer wieder Polizeieinsätze

    Auch mehrere Tage nach der schrecklichen Bluttat ist das Motiv des Täters unklar, "wird aber wohl in der psychischen Erkrankung liegen", so ein Ermittler. Denn schnell war bekannt geworden, dass der Mann aufgrund seiner psychischen Probleme für die Polizei kein unbeschriebenes Blatt war. Wie "Heute" von der Polizei erfuhr, war das aber nicht erst seit kurzem der Fall: "Gegen den 26-Jährigen kam es seit dem Jahr 2020 zu polizeilichen Einsätzen aufgrund offensichtlich psychischer Erkrankungen", heißt es von Polizeisprecher Philipp Haßlinger. Seitens der Polizei ist in diesem Zusammenhang von "Selbstgefährdung" die Rede.

    Ende 2023 war der 26-Jährige zuletzt in einem Krankenhaus untergebracht. Nach einer Abgängigkeitsmeldung konnte er von der Polizei wieder in das Krankenhaus gebracht werden
    Philipp Haßlinger
    Sprecher LPD Wien

    "Es erfolgten im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen Vorführungen zu Amtsärzten und Unterbringungen in Krankenhäusern. Ende 2023 war der 26-Jährige zuletzt in einem Krankenhaus untergebracht. Nach einer Abgängigkeitsmeldung konnte er von der Polizei wieder in das Krankenhaus gebracht werden", so Haßlinger weiter. Seit diesem Vorfall sei zu weiteren Amtshandlung den Rumänen betreffend nichts bekannt.

    Im Zusammenhang mit Gewaltdelikten gegen andere Personen trat der 26-Jährige polizeilich nicht in Erscheinung, heißt es. Bis zum Abend des 11. Juni, an dem er einer erst 22-jährigen Frau aus Chile auf brutale Weise das Leben nahm.

    Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
    Polizei-Notruf: 133

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      Am Dienstagabend überschlugen sich die Meldungen! Gegen 20 Uhr alarmierten Anrainer wegen eines heftigen Streits in einer Wohnung in Floridsdorf die Polizei.
      Am Dienstagabend überschlugen sich die Meldungen! Gegen 20 Uhr alarmierten Anrainer wegen eines heftigen Streits in einer Wohnung in Floridsdorf die Polizei.
      Leserreporter

      Auf den Punkt gebracht

      • Ein 26-jähriger Rumäne tötete in Wien-Floridsdorf seine 22-jährige Mitbewohnerin mit einer Axt und griff dann nackt Polizisten und eine Schnellrichterin an, bevor er von einem Polizisten in Notwehr erschossen wurde
      • Der Täter war seit 2020 in psychologischer Behandlung und hatte bereits mehrere polizeiliche Einsätze aufgrund seiner psychischen Probleme
      • Trotzdem ist das Motiv für die Tat immer noch unklar
      red
      Akt.