Erschütterndes Geständnis

Axt-Killer: "In meiner Wohnung liegt ein Zerfleischter"

Eine fürchterliche Bluttat gibt der Polizei in Wien derzeit Rätsel auf: Ein 45-Jähriger soll einen Bekannten auf bestialische Weise getötet haben.

Christian Tomsits
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    Der grausame Mord hat sich in einer Wohnung in Wien-Favoriten zugetragen.
    Der grausame Mord hat sich in einer Wohnung in Wien-Favoriten zugetragen.
    Auer Denise

    Es ist ein Verbrechen von erschütternder Brutalität, das die Kriminalpolizei in Wien seit Montagmittag in Atem hält. Ans Licht kam es durch den mutmaßlichen Täter selbst – nur wenige Stunden nach der fürchterlichen Bluttat im Sonnwendviertel stellte sich der 45-jährige Wiener im rund 190 Kilometer entfernten Linz.

    "In meiner Wohnung liegt eine Leiche"

    Zuvor war es in einem Telefonat mit seiner Anwältin Astrid Wagner aus ihm herausgebrochen: "Bei mir in der Wohnung liegt ein Zerfleischter." Auf die Nachfrage der Juristin, ob es nicht möglich sei, dass der Mann noch lebe, hatte er ein lapidares "I glaub ned" zurückgegeben.

    Dann setzte sich der Mann aus Wien offenbar nach Linz ab. Durch gutes Zureden von Verwandten dürfte er wenig später jedoch den Entschluss gefasst haben, sich selbst zu stellen. Der Wiener marschierte also in ein Wachzimmer in der oberösterreichischen Landeshauptstadt, sagte zu den verdutzten Beamten: "In meiner Wohnung liegt eine Leiche" und legte dort ein erschütterndes Geständnis ab.

    Die Uniformierten verständigten in der Folge umgehend ihre Kollegen in Wien. Mehrere Funkstreifen, Rettung und Feuerwehr rasten zur genannten Adresse. Am Tatort bot sich ihnen ein schreckliches Bild: Inmitten einer riesigen Blutlache fanden die Polizisten die übel zugerichtete Leiche eines Mannes. Im Kopf des Opfers, bei dem es sich um einen Bekannten des Verdächtigen handeln soll, steckte noch die mutmaßliche Tatwaffe, eine Axt.

    Nach langwieriger Spurensuche wurde der Leichnam von der Bestattung Wien in die Gerichtsmedizin gebracht, eine Obduktion angeordnet. Selbst vor der Wohnungstüre auf der Stiege 1 des Neubaus zeugten am Nachmittag noch Spuren von der bestialischen Tat.

    Anwältin Astrid Wagner vertritt den mutmaßlichen Axt-Mörder.
    Anwältin Astrid Wagner vertritt den mutmaßlichen Axt-Mörder.
    "Heute"

    Da der Verdächtige bei seiner eigenwilligen Beichte einen stark verwirrten Eindruck gemacht hat, liegt der Verdacht nahe, dass sich die mutmaßliche Tat im Drogenrausch abgespielt haben könnte. Der Mann dürfte als Suchtgiftkonsument amtsbekannt sein, soll von einem "Auszucker im Crystal-Meth-Rausch" gesprochen haben. Weitere Analysen werden nun Klarheit schaffen.

    Wie von "Heute" berichtet, soll das Opfer laut Polizei-Sprecher Markus Dittrich "massive Verletzungen" erlitten haben. Vorerst war noch nichts über die Identität des Getöteten bekannt. "Es ist einfach schrecklich, was da passiert ist", so eine Nachbarin erschüttert. Gehört hat sie nichts.

    Über die genauen Hintergründe kann wohl nur der 45-jährige Verdächtige selbst Auskunft geben. In den folgenden Kripo-Verhören will er nun im Beisein seiner Anwältin Wagner weitere Angaben machen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

    Auf den Punkt gebracht

    • In Wien-Favoriten wurde ein Mann tot in seiner Wohnung aufgefunden, mit einer Axt im Kopf
    • Der 45-jährige Verdächtige stellte sich in Linz der Polizei, nachdem er zuvor bei einer Anwältin angerufen und die Tat gestanden hatte; es wird vermutet, dass die Tat im Drogenrausch begangen wurde
    ct
    Akt.
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