Protest eskaliert
Autofahrer erschießt zwei Klima-Aktivisten
Am Dienstag erschoss ein 77-Jähriger aus den USA zwei Aktivisten, die bei einem Protest gegen einen Bergbauvertrag in Panama die Autobahn blockierten.
In Panama kam es bei einem Klima-Protest am Dienstag zu einer dramatischen Eskalation. Der 77-jährige Kenneth Darlington stieg aus seinem Auto aus und erschoss zwei Aktivisten, die die Autobahn blockiert hatten.
Autofahrer: "Das endet heute"
Der Vorfall ereignete sich am Dienstag auf dem Pan-American Highway, rund 80 Meilen westlich der Hauptstadt Panama City. Die Aktivisten protestieren seit Wochen gegen einen neuen Bergbauvertrag der Regierung mit dem kanadischen Bergbauunternehmen "First Quantum Minerals". Ein 77-jähriger Mann aus den USA eskalierte wegen des Straßenprotestes.
Der pensionierte Anwalt und Universitätsprofessor stieg aus seinem Auto aus, zückte seine Waffe und schoss auf zwei Lehrer, die auf der Straße protestierten. Beim Aussteigen soll Darlington noch geschrien haben: "Das endet heute." Das Video-Team der Klima-Aktivisten filmte alles mit und verbreitete die Aufnahmen anschließend im Netz. Der 77-Jährige wurde nach einer kurzen Anhörung am Mittwoch in U-Haft genommen und wird wegen Mordes und illegalen Waffenbesitzes angeklagt.
Wochenlanger Protest gegen Bergbauvertrag
Seit drei Wochen wird in Panama aufgrund eines neuen Vertrags der Regierung mit dem kanadischen Bergbauunternehmen "First Quantum Minerals" protestiert. Dieser gewährt dem Unternehmen ein 20-jähriges Schürfrecht in einem ökologisch sensiblen Gebiet mit der Option einer Verlängerung um weitere 20 Jahre.
Die Straßensperren der Aktivisten haben nach Angaben von Wirtschaftsverbänden zu täglichen Verlusten von bis zu 80 Millionen Dollar geführt. Die Schulen blieben landesweit über eine Wochen lang geschlossen und mehr als 150.000 Arzttermine konnten nicht wahrgenommen werden.
Die Behörden haben dazu aufgerufen, die Proteste zu beenden. Die Bauarbeiter- und Lehrergewerkschaften haben hingegen angekündigt, so lange zu protestieren, bis der Vertrag aufgehoben wird. Im Gegenzug für das Schürfrecht soll der Staat jährliche Einnahmen in Höhe von 375 Millionen Dollar bekommen. Laut der Regierung soll der neue Vertrag, der am 20. Oktober unterschrieben wurde, bessere Bedingungen bieten als der vorherige.