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Autofahrer aufgepasst! Das ist in Deutschland verboten

Immer mehr Autofahrer nutzen Blitzerwarn-Apps, um die hohen Geldstrafen für zu schnelles Fahren zu vermeiden – doch auch das kann zu Problemen führen.

Die Autobahn-Ausfahrt nach Deutschland kann bei Unwissenheit unangenehme Konsequenzen mit sich bringen. 
Die Autobahn-Ausfahrt nach Deutschland kann bei Unwissenheit unangenehme Konsequenzen mit sich bringen. 
Getty Images/iStockphoto

Millionen von Autofahrern nutzen Apps, die sie vor Radarfallen warnen und somit vor Geldstrafen bewahren sollen. Einmal am Smartphone installiert, werden Standorte von Radarboxen und sogar mobile Radarkontrollen angezeigt. Hohe Beliebtheit genießen vor allem Blitzer.de und Waze, die kostenfrei heruntergeladen werden können und per Warnton auf Radarfallen aufmerksam machen. 

Gemeldet werden die fixen Radarstandgeräte sowie mobile Laserpistolenmessungen von Autofahrern selbst. Da es Millionen von Usern gibt, ergibt sich stets eine aktuelle Datenbank an möglichen Blitzerstandorten – wobei natürlich niemals alle Radarfallen ihren Weg in die Warn-Apps finden. Die beliebten Hilfsmittel sind in Österreich rechtlich erlaubt – im Gegensatz zu einem unserer Nachbarländer, wo Autofahrern die Nutzung unter Umständen teuer zu stehen kommen kann.

Deutschland besonders streng

Bereits seit Längerem gilt die Nutzung von Blitzer-Apps in Deutschland als Ordnungswidrigkeit. Ein aktuelles Urteil des Oberlandesgericht Karlsruhe geht nun sogar noch einen Schritt weiter: Das Verbot gilt nicht nur für den Fahrer selbst, sondern auch für die übrigen Personen, die im Auto mitfahren. Zuvor hatte ein 64-Jähriger aus dem Rhein-Neckar-Kreis Rechtsbeschwerde gegen ein Bußgeld von 100 Euro eingelegt, dass er erhielt, weil seine Beifahrerin eine Warn-App geöffnet hatte.

Das Karlsruher Gericht wies die Rechtsbeschwerde des Mannes jedoch zurück, es bleibe bei der Geldstrafe von 100 Euro. Somit wurde in Deutschland ein rechtlicher Präzedenzfall geschaffen, an dem sich andere Gerichte nun voraussichtlich orientieren werden. Der Hintergrund des Beharrens auf dem Verbot könnte finanzieller Natur sein: Mindestens zehn deutsche Städte nahmen im Jahr 2020 über eine Million Euro durch Blitzerbußgelder ein – eine nicht zu vernachlässigende Einnahmequelle. Spitzenreiter Hamburg nahm so sogar 17,1 Millionen Euro ein.

Dicke Strafen für Radarstörgeräte

Was jedoch auch in Österreich verboten ist, sind Radarstörgeräte. Die sogenannten aktiven Radarwarner stören ein Laser- bzw. Radarsignal, wodurch die Messung der Geschwindigkeit verhindert wird. Wird man mit einem Radarstörgerät erwischt, erwarten einen happige Strafen von bis zu 5.000 Euro. "Es kann auch passieren, dass ich an Ort und Stelle dazu angehalten werde, das Gerät auszubauen. Wenn ich das nicht kann, wird mir das Kennzeichen möglicherweise sogar abgenommen", so der ÖÄMTC-Verkehrsjurist Matthias Wolf gegenüber dem ORF. 

Vor einer geplanten Auslands-Reise mit dem Auto ist es also durchaus angebracht, sich über die jeweilige rechtliche Lage zu informieren. Neben Deutschland sind Radarwarn-Apps auch in der Schweiz verboten, während es in Italien kein Verbot gibt. Laut Wolf sei die Rechtslage in anderen Ländern oft nicht eindeutig – Informationen dazu bekommt man bei den Autofahrerclubs

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    Diese Radarkästen wurden im Herbst 2022 bei der A1 in Asten installiert.
    Diese Radarkästen wurden im Herbst 2022 bei der A1 in Asten installiert.
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