25.000 Jahre alt

Austro-Mammut entdeckt – Sensations-Fund bei St. Pölten

Experten weltweit blicken derzeit nach Österreich. Perfekt erhaltene Knochen von fünf Mammuts sorgen für Aufregung in der Wissenschaft.
Michael Pollak
19.03.2025, 05:00

Genau an dieser Stelle in Langmannersdorf an der Perschling (Bezirk St. Pölten) kam es vor 25.000 Jahren zum Zusammentreffen von Menschen und Mammuts. Es war eine Zeit als Mammutherden hier durch Niederösterreich zogen, sie weideten damals regelmäßig im Perschlingtal. Die Jäger studierten penibel die Wander-Routen der Herden und lauerten den Tieren genau hier auf.

Im Jahr 2025 ist Österreich genau deswegen im Rampenlicht der Wissenschafts-Welt. Grund sind spektakuläre Nachrichten der heimischen Forschung. Bei Ausgrabungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) nordöstlich von St. Pölten sind Archäologen auf die Überreste von fünf historischen Tieren gestoßen – sie lebten kurz vor dem Höhepunkt der letzten Eiszeit.

Zwei Fundorte gleich nebeneinander

Jetzt deckten Forscher im Abstand von nur 15 Metern zwei Fundorte frei. Hier liegen Knochen "in mehreren Lagen übereinander, und zwischen ihnen fanden sich Steingeräte", so die ÖAW.

Die Wissenschaftler erklären, in jedem dieser zwei Bereiche gab es eine eigene spezialisierte Tätigkeit: "In einem lässt sich die Zerlegung von mindestens zwei Mammuts erkennen. In dem zweiten wurden Reste von mindestens drei Tieren entdeckt, darunter auch komplette und zerlegte Stoßzähne." Hier wurde also das kostbare Elfenbein verarbeitet. Üblich waren in dieser Zeit etwa Speerspitzen aus Mammut-Stoßzähnen.

"... Erwartungen mehr als übertroffen"

Marc Händel vom Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW: "Dass wir hier nicht nur einzelne Knochen finden, sondern intensiv genutzte Bereiche, in denen jeweils mehrere Tiere verarbeitet wurden, hat unsere Erwartungen mehr als übertroffen." Warum ist das wichtig? Die Funde zeigen erstmals wichtige Erkenntnisse über die Jagd- und Lebensweise der Menschen dieser Zeit.

Erste Ausgrabungen gab es in diesem Gebiet bereits 1904 bis 1907. Jetzt – mehr als 100 Jahre später – werden diese Grabungen fortgesetzt: "Neben der Analyse von Steingeräten und Schlachtspuren werden alte DNA und stabile Isotopen an den Zähnen und Knochen der Mammuts untersucht, sowie radiometrische Altersbestimmungen und paläodemographische Modellierungen durchgeführt. Paläoumweltrekonstruktionen helfen dabei, die damaligen Lebensbedingungen besser zu verstehen."

Mammut kommt später ins Museum

Sobald die Forscher die Arbeit an den Knochen fertiggestellt haben, werden die Fundstücke an das Naturhistorische Museum übergeben.

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