Wirtschaft

Austro-Händler verkauft – jetzt wackeln tausende Jobs

Nach dem Verkauf der kika/Leiner-Gruppe wird es in den nächsten Tagen und Wochen ernst: Das neue Management entscheidet über die Zukunft.

Leo Stempfl
Die Filialen sollen bestehen bleiben. Doch ein Insider hegt Zweifel. (Symbolbild)
Die Filialen sollen bestehen bleiben. Doch ein Insider hegt Zweifel. (Symbolbild)
Sabine Hertel

Die Tinte ist bereits trocken. René Benkos Signa Holding hat sämtliche kika/Leiner-Grundstücke, -Einrichtungshäuser und -Logistikzentren an das Immobilien-Unternehmen Supernova verkauft. Der Kaufpreis soll um die 400 Millionen Euro betragen haben. Hermann Wieser übernimmt gemeinsam mit einem Expertenteam das operative Geschäft.

Rene Benko kassiert für Kika 500 Millionen Euro >>

"Nachhaltig in Zukunft führen"

In den nächsten Tagen will der neue Chef mit der bisherigen Führung, dem Betriebsrat, Lieferanten und Partnern sprechen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Spätestens Ende Juni soll feststehen, wie kika/Leiner umgebaut werden muss, um nachhaltig wieder Gewinn abzuwerfen. Fixes Ziel ist es jedenfalls, "das österreichische Traditionsunternehmen weiterzuführen und nachhaltig in eine stabile und erfolgreiche Zukunft zu führen."

Wir erinnern uns: Bereits vor fünf Jahren drohte die Pleite, erst daraufhin erfolgte der Verkauf an den Tiroler Investor Benko. Wie die "Salzburger Nachrichten", wackeln nun neuerlich 3.500 Jobs in den 24 Kika- und 16 Leiner-Filialen. Betriebsrat Karl Vogel sagt, man habe ebenfalls erst aus den Medien von dem Verkauf erfahren. Bei den Beschäftigten herrsche deswegen große Verunsicherung.

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    Visualisierung Luxuskaufhaus Lamarr in der Wiener Mariahilfer Straße 10-18
    Visualisierung Luxuskaufhaus Lamarr in der Wiener Mariahilfer Straße 10-18
    K18 Signa

    So geht es weiter

    Der neue Inhaber, Supernova-Chef Frank Albert, ist jedoch hierzulande eigentlich kein Unbekannter. Auch er war es, der 2015 beim Ende von Baumax 56 der Standorte aufkaufte und zu Obi-Märkten umfunktionierte. "Auch damals hat jeder gesagt, wir hätten eine Schrottfirma gekauft, die keine Zukunft hätte", sagt er zu den "SN". 

    Ziel für die neueste Akquisition sei jedenfalls ein "nachhaltiger Fortbetrieb von Kika und Leiner", deren Namen fix bleiben sollen. Einem Insider zufolge sollen 15 der 40 Filialen aber nicht zu halten sein, denn jedes Monat erwirtschafte der Konzern einen Millionen-Verlust.