Fussball
Austrias Gazprom-Vertrag noch nicht aufgelöst
Sponsor-Wirbel bei der Wiener Austria! Die Violetten wollen sich von Geldgeber Gazprom lösen, so einfach ist das aber nicht.
Die UEFA kündigte am Montag wegen des Krieges in der Ukraine die Zusammenarbeit mit dem russischen Groß-Sponsor Gazprom auf, verzichtet auf rund 40 Millionen Euro pro Jahr. Auch Schalke 04 will mit dem Ölkonzern nichts mehr zu tun haben, beendete die Partnerschaft, entfernte den Schriftzug von den Trikots.
Weg, oder doch nicht?
Auch bei der Austria ist der Gaskonzern als Geldgeber und Trikotsponsor bei den Young Violets tätig. Die Favoritner gaben nach längeren Beratungen bekannt, sich vom Sponsor trennen zu wollen. Doch so einfach ist das anscheinend nicht. "Aufgelöst ist der Vertrag nicht", stellt Gerhard Krisch gegenüber dem "Standard" klar.
Und das wird auch nicht so schnell passieren, wie der AG-Boss weiter ausführt: "Wir prüfen alles rechtlich - und dann schauen wir, wo die Reise hingeht. Wir brauchen ein paar Wochen, das geht nicht von heute auf morgen. Eine Auflösung des Vertrages wäre eine Herausforderung, alles andere wäre gelogen. Aber wir müssen dieses Szenario ins Auge fassen. Und vor allem müssen wir sparen, sparen, sparen."
Millionen fehlen
Bis 2023 sollten die Violetten noch rund 7,5 Millionen Euro für den Nachwuchs und die Akademie erhalten. Die Austria muss bei einer Vertrags-Auflösung versuchen, das Finanzloch mit der Hilfe anderer Firmen zu stopfen. Für den wirtschaftlich ohnehin gebeutelten Verein kein leichtes Unterfangen.
Fest steht jedenfalls, dass Gazprom am Verteilerkreis nicht mehr sichtbar ist: "Was wir moralisch wollen, sehen Sie: Gazprom erscheint bei uns derzeit weder auf der Brust noch auf den LED-Banden", erklärt Krisch.