Starkregen und viel Schnee!

"Außergewöhnlich" – was beim Wetter auf uns zukommt

Eine Kaltfront nimmt direkt Kurs auf Österreich und lässt die Temperaturen im Land ordentlich sinken. Dazu gibt es große Regenmengen und Schnee.

André Wilding
"Außergewöhnlich" – was beim Wetter auf uns zukommt
Die prognostizierte Niederschlagsmenge für Österreich.
UBIMET

Zur Wochenmitte nähert sich von Nordwesten her eine Kaltfront, zudem bildet sich erneut ein Tief über Norditalien. Dieses verlagert sich in weiterer Folge langsam nach Nordosten, somit stellt sich im Alpenraum ab der Nacht auf Donnerstag eine äußerst nasse Wetterphase ein.

Nach derzeitigem Stand sind bis zum Wochenende regional große Regenmengen zu erwarten, auf den Bergen wird es besonders im Westen tiefwinterlich und selbst in den Mittelgebirgslagen ist phasenweise mit Schnee zu rechnen. Im Detail bestehen aber noch einige Unsicherheiten, kleine Änderungen bezüglich der Zugbahn des Tiefs können dabei große Auswirkungen haben.

"Kaltfront erreicht uns in der Nacht"

"In der Nacht erreicht uns aus Nordwest eine Kaltfront, über Norditalien löst die Kaltluft ein neues Tief aus. Dieses verlagert sich in weiterer Folge über die Adria - sie ist aktuell rund drei Grad wärmer als üblich - und den Balkan nach Polen. Auf dieser häufig erwähnten 5b-Zugbahn wird sehr feuchte Luft mitgeführt und an den Alpen förmlich ausgepresst", erklärt UBIMET-Experte Steffen Dietz gegenüber "Heute".

Am Donnerstag liegen die Temperaturen dann meist zehn bis 15 Grad unter denen von Mittwoch, der Temperatursturz ist also ziemlich ausgeprägt. "Den Tiefpunkt erwarten wir am Samstag, dann werden nur noch Höchstwerte zwischen 3 und 14 Grad erwartet, meist bleiben die Temperaturen einstellig. Wenn man will, kann man einen Kältepol entlang der östlichen Alpennordseite ausmachen, also in den Ortschaften auf etwa 700 bis 800 Meter Höhe", so Dietz.

"Kräftiger Dauerregen"

Angesprochen auf die prognostizierten Regenmengen sagt der Meteorologe: "Mal abgesehen vom Regen am Donnerstag primär im Süden (meist um 50 l/qm) steht dem Norden und Osten Österreichs ein außergewöhnliches Starkregenereignis bevor. Von Freitag bis vermutlich Montag ist hier mit anhaltendem und phasenweise kräftigem Dauerregen zu rechnen. Die höchsten Mengen werden nach heutigem Modellstand mit rund 200 l/qm entlang der Alpennordseite vom Salzkammergut über die Eisenwurzen und das Mariazellerland bis in den Wienerwald erwartet."

Bodendruck- und Frontenkarte für Mittwoch, 11. September 2024, 14 Uhr MESZ
Bodendruck- und Frontenkarte für Mittwoch, 11. September 2024, 14 Uhr MESZ
UBIMET

Und weiter: "Doch auch vom Mühl- und Waldviertel über das östliche Flachland inkl. Wien bis zum Wechsel sind Regenmengen zwischen 100 und 150 l/m² wahrscheinlich. Wir sprechen hier also potentiell von der doppelten bis dreifachen durchschnittlichen Niederschlagsmenge des Septembers in wenigen Tagen. Deutlich geringere Mengen kommen ganz im Westen (Vorarlberg + weite Teile Nordtirols) sowie von Osttirol bis ins Südburgenland zusammen."

Schnee kommt nach Österreich

Österreich muss sich zudem in dieser Woche auf Schnee einstellen, die Schneefallgrenze fällt nämlich deutlich ab. "Sie liegt meist zwischen 1.000 und 1.200 Meter, kann besonders am Samstag bei stärkerem Niederschlag aber auch noch tiefer sinken. Da die Bäume noch belaubt sind, wird Schneebruch ein Thema", weiß der UBIMET-Experte. In der Bundeshauptstadt ist Schnee aber (vorerst) kein Thema. Von Donnerstag bis Sonntag liegen die Temperaturen in Wien aber nur zwischen 9 und 13 Grad.

Die Prognose im Detail

Am Donnerstag regnet es häufig und gebietsweise kräftig. Die größten Mengen sind in Kärnten, in den Salzburger Gebirgsgauen und in der Steiermark zu erwarten. An der Alpennordseite sinkt die Schneefallgrenze auf 1.300 bis 1.000 Meter ab, im Süden schwankt sie je nach Intensität zwischen 1.200 und 1.700 Meter. Sonnige Auflockerungen bleiben allgemein die Ausnahme und bei lebhaftem Westwind liegen die Höchstwerte nur noch zwischen 7 und 15 Grad.

Auch der Freitag zeigt sich von seiner trüben, häufig nassen und in höheren Lagen sogar frühwinterlichen Seite. Besonders im östlichen Bergland schneit es zeitweise bis auf etwa 1.000 Meter herab. Im Süden trocknet es am Nachmittag ab, die Sonne zeigt sich aber kaum. Der Nordwestwind frischt vor allem im Osten kräftig auf und mit nur noch 5 bis 13 Grad setzt sich die Talfahrt der Temperaturen fort.

Zweigeteiltes Wetter

Am Samstag setzt sich das trübe und vor allem vom Tiroler Unterland bis ins Nordburgenland auch sehr nasse Wetter fort. In den Nordalpen mischt sich lokal bis auf 800 Meter herab Schnee dazu. Im Westen legt der Regen Pausen ein, die Sonne zeigt sich aber kaum. Etwas bessere Chancen auf etwas Sonne bestehen vom Lienzer Becken bis ins Südburgenland, dort bleibt es auch meist trocken. Der Wind weht kräftig aus Nordwest, im Osten ist mit Sturmböen zu rechnen. Von Nord nach Süd werden maximal 3 bis 14 Grad erreicht.

Am Sonntag präsentiert sich das Wetter zweigeteilt: Ganz im Westen stellt sich ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken ein, während es östlich der Linie Linz-Graz trüb und nass bleibt. Entlang der östlichen Nordalpen fällt Schnee bis auf rund 1.200 Meter herab, ganz im Osten regnet es noch teils kräftig. Der stürmische Nordwestwind hält im Osten an, in der Tauern-Region weht teils kräftiger Nordföhn. Die Temperaturen erholen sich geringfügig: Maximal 7 bis 15 Grad.

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    Bundesheer / OTS

    Auf den Punkt gebracht

    • Zur Wochenmitte nähert sich eine Kaltfront von Nordwesten, begleitet von einem Tief über Norditalien, das sich nach Nordosten verlagert und im Alpenraum ab Donnerstag für eine nasse Wetterphase sorgt
    • Bis zum Wochenende sind große Regenmengen und Schnee in höheren Lagen zu erwarten, wobei die Temperaturen deutlich sinken und regional kräftiger Dauerregen sowie Schneefall bis auf 800 Meter möglich sind
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