Österreich-News

Ausschlag nach Booster: "Es gibt bereits 4.200 Fälle"

Immer mehr Menschen klagen über heftige Ausschläge nach der Booster-Impfung. Eine Wienerin hat eine Allergie gegen Wasser entwickelt.

Amra Duric
Teilen
Laut Silvie Gross, Vorsitzende des Urtikaria Verbands, berichten auch Österreicher von Ausschlägen und Hautproblemen nach der Boosterimpfung.
Laut Silvie Gross, Vorsitzende des Urtikaria Verbands, berichten auch Österreicher von Ausschlägen und Hautproblemen nach der Boosterimpfung.
iStock, Urtikaria Verband

Extreme Hautreizungen, starke Ausschläge und Pusteln am ganzen Körper – von diesen Symptomen berichten immer mehr Patienten nach ihrer Boosterimpfung. Einer davon ist Michel B. Der 23-Jährige hat, wie berichtet, Anfang Jänner seinen Booster erhalten. "Es juckte so schlimm, dass ich direkt zum Arzt ging", erzählt B. Dort hätten sie ihm Medikamente verschrieben, die aber nicht wirkten. "Die Ärzte sprachen von einer Nesselsucht und nahmen meine Bedenken nicht ernst, dass der Booster der Auslöser war", sagt der 19-Jährige.

"Die Patientin hat eine aquagene Urtikaria entwickelt und kann sich nun nicht mehr waschen. Wenn die Frau Kontakt mit Wasser hat, bilden sich auf der ganzen Haut Pusteln, die wie Feuer brennen."

Patienten können keine Kleidung mehr tragen

Eine Wienerin hat ähnliche Erfahrungen gemacht. "Die Patientin hat eine aquagene Urtikaria entwickelt und kann sich nun nicht mehr waschen, ohne am ganzen Körper eine Nesselsucht zu entwickeln", berichtet Silvie Gross, Vorsitzende vom Urtikaria Verband, im Gespräch mit "Heute". "Es handelt sich dabei um eine Wassernesselsucht. Wenn die Frau Kontakt mit Wasser hat, bilden sich auf der ganzen Haut Quaddeln, die wie Feuer brennen oder massiv jucken. In einigen Fällen können Patienten häufig keine Kleidung mehr tragen, weil das zu sehr schmerzt. Oftmals schwellen auch Füße und Hände an. Betroffene können dann keine Schuhe mehr tragen, oder Sachen in den Händen halten."

Der Verband unterscheidet zwischen verschiedenen Formen von Urtikaria. Für eine Krankenschwester aus Wien verschlechterte sich laut Gross der Gesundheitszustand nach der Impfung drastisch. "Sie hatte bereits eine ruhende Urtikaria, CFS/ME und ein Mastzellaktivierungssyndrom. Nach der ersten Impfung hat sie trotz Vorbehandlung mit Antihistaminika eine halbe Stunde später einen anaphylaktischen Schock erlitten und wurde ins Spital eingeliefert. Dennoch hat man ihr ein paar Wochen später, zwar ebenfalls mit Vorbehandlung, eine zweite Impfung gegeben. Das verstehe ich nicht. In besonderen Fällen haben Ärzte den Patienten von einer weiteren Impfung abgeraten."

Krankenschwester musste Job aufgeben

Laut Gross hat sich der Gesundheitszustand der betroffenen 41-Jährigen immer weiter verschlechtert. "Sie musste ihren Job und ihre Wohnung in Wien aufgeben und lebt jetzt in Niederösterreich. Sie ist seit 6 Monaten im Krankenstand, bettlägerig und braucht Hilfe aus dem familiären Umfeld, um den Alltag bewältigen zu können. Zudem würde sie eine Therapie brauchen. Die kostet aber 13.500 Euro."

Laut Gross gibt es mittlerweile über 4.200 Personen, die von starken Hautausschlägen und Allergien nach der Coronaimpfung berichten. "Bei uns melden sich seit dem Frühjahr 2021 Patienten, die seit Monaten an Nesselsucht oder auftretenden Schwellungen und anderen Krankheiten wie zb. Long Covid leiden."

Die Betroffenen kommen laut der Verbandsvorsitzenden unter anderem aus Deutschland, den USA, Österreich, der Schweiz oder Frankreich. "Wir haben eine Umfrage erstellt, um abzufragen, wie viele Menschen auf eine Impfung mit Urtikaria und Angioödemen reagiert haben. Es melden sich viele Menschen, die in Bezug auf die Impfung verunsichert sind, insbesondere all jene, die davor schwere Schübe hatten oder auf eine der Impfungen reagiert haben und befürchten, dass sich ihr Zustand weiter verschlimmert."

Auch der Zulassungsstelle Swissmedic sind entsprechende Meldungen bekannt. Auch die Rotpunkt-Apotheken stellen eine Zunahme von Hautausschlägen fest. "Dies führen wir vor allem auf die große Anzahl Impfungen in den vergangenen Monaten zurück", sagt Verwaltungsratspräsident Rudolf Andres. Auf "Heute"-Nachfrage hieß es von der Österreichischen Apothekerkammer hingegen: "Uns ist keine Zunahme von Hautausschlägen im Zusammenhang mit der Boosterimpfung bekannt."

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock